Panorama

13-Jährige verschleppt Entführer liefert gruselige Show vor Gericht

Für die Morde droht Patterson jeweils lebenslange Haft, für die Entführung 40 Jahre.

Für die Morde droht Patterson jeweils lebenslange Haft, für die Entführung 40 Jahre.

(Foto: AP)

Vater und Mutter ermordet, die Tochter verschleppt und missbraucht. Der Fall von Jayme Closs beschäftigt wochenlang die USA. Nun steht der Täter vor Gericht und verhält sich sehr seltsam.

Ein Mann, der in den USA eine 13-Jährige entführt und wochenlang missbraucht hatte, hat sich vor Gericht schuldig bekannt. Jake Patterson hatte im Oktober im Bundesstaat Wisconsin zunächst die Eltern von Jayme Closs ermordet und dann das Mädchen verschleppt. Dafür muss sich der 21-Jährige nun vor Gericht verantworten und verhält sich dabei höchst eigenartig, wie mehrere lokale Medien berichten.

Der Fall hatte in den USA für großes Aufsehen gesorgt und eine wochenlange Suche nach dem Mädchen ausgelöst. Vor Gericht berichtete Patterson, er habe Jayme im Schulbus beobachtet und sofort gewusst, "dass dies das Mädchen war, das er nehmen würde".

Das Haus der Familie Closs, in dem Vater und Mutter starben.

Das Haus der Familie Closs, in dem Vater und Mutter starben.

(Foto: AP)

Später fuhr er der Anklage zufolge zweimal zum Haus der Familie, um Jayme zu verschleppen. Beim dritten Mal, am 15. Oktober, erschoss Patterson dann zunächst den Familienvater James Closs. Die Mutter, Denise Closs flüchtete sich mit ihrer Tochter ins Badezimmer.

Patterson verfolgte jedoch seinen Plan weiter, trat die Badezimmertür ein und fesselte das Mädchen. Dann erschoss er auch die Mutter. Für die Flucht zwang er Jayme in den Kofferraum seines Autos. Anschließend hielt er sie 88 Tage lang in einer Hütte gefangen. Von dort gelang dem Opfer erst im Januar die Flucht.

Jayme Closs berichtete später, ihr Entführer habe sie unter dem Bett versteckt, wenn er Besuch hatte. Er drohte ihr, dass "schlimme Dinge" geschehen würden, wenn jemand herausfände, dass sie dort war. Teilweise musste sie 12 Stunden unter dem Bett ausharren, ohne dass sie Essen oder Trinken bekam oder zur Toilette gehen durfte.  

Vor Gericht rief Patterson seinem Opfer, das er auch immer wieder missbraucht hatte: "Auf Wiedersehen, Jayme", zu. Später lächelte er seinen Vater und seine Schwester an, die unter den Zuschauern waren. In einem Brief an einen Lokalreporter hatte er zuvor geschrieben, er könne nicht glauben, was er getan habe. Über die Zeit, in der er Jayme festhielt, schrieb er, sie hätten zusammen ferngesehen, gekocht, Brettspiele gespielt. "Ich liebe sie einfach."

Quelle: ntv.de, sba

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen