Panorama

Lebenslange Haftstrafe Erzieherin wegen Mordes an Greta verurteilt

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In einer Kita in Viersen erleidet die zweijährige Greta einen Atemstillstand. Zwei Wochen später stirbt sie, kurz nach ihrem Geburtstag. Nun stellt ein Gericht fest: Die Erzieherin hat den Brustkorb des Mädchens absichtlich zusammengedrückt - es war Mord.

Im Prozess um den Tod der dreijährigen Greta aus dem nordrhein-westfälischen Viersen ist die angeklagte Erzieherin wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. In seinem Urteil stellte das Landgericht Mönchengladbach zudem die besondere Schwere der Schuld der 25-jährigen Sandra M. fest, womit eine vorzeitige Haftentlassung weitgehend ausgeschlossen wird.

Die Frau aus Geldern soll dem Kindergartenkind Greta im April 2020 den Brustkorb bis zum Atemstillstand zusammengedrückt haben - der Notarzt konnte das Kind zwar reanimieren, es starb aber zwei Wochen später im Krankenhaus, einen Tag nach seinem dritten Geburtstag.

"Wir existieren nur noch, wir leben nicht mehr", hatte Gretas Mutter im Prozess gesagt. Greta sei am Tattag im April wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal seit Wochen wieder in die Kita gegangen und habe sich sehr gefreut. Sie sei kerngesund gewesen.

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Die Leiterin der Viersener Kita berichtete, die Angeklagte sei sehr zurückhaltend gewesen, habe nicht ins Team gepasst. Sie habe ihr Verhalten seltsam gefunden und entschieden, ihr zu kündigen. Auch an ihren früheren Arbeitsstellen war sie von Kolleginnen und Vorgesetzten als emotionslos und ungeeignet beschrieben worden.

Angeklagt ist die Deutsche auch wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen in acht weiteren Fällen. Schon in anderen Kitas soll sie Kindern den Brustkorb zusammengepresst und sie damit in Lebensgefahr gebracht haben. Eine psychiatrische Gutachterin hatte die Erzieherin als voll schuldfähig eingestuft. Der Staatsanwalt vermutet, dass die Frau die Kinder in Gefahr brachte, um sich als Retterin zu profilieren. Sie hatte jeweils selbst Alarm geschlagen, wenn die Kinder Atemnot hatten oder gar nicht mehr atmeten.

Quelle: ntv.de, hny/AFP/dpa

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