Regen reicht einfach nicht Es könnte der trockenste Frühling seit 1881 werden
18.05.2025, 15:24 Uhr Artikel anhören
Der Mais auf diesem Feld in Schleswig-Holstein hat es dieses Frühjahr schwer.
(Foto: dpa)
Die kommenden Tage bleiben trocken, zur Wochenmitte hin wird es auch wärmer. Dabei bräuchte die Natur dringend etwas ergiebigere Niederschläge. Ein Wetterwechsel deutet sich dann erst zum kommenden Wochenende hin an.
Die kommenden Tage bleiben trocken, zur Wochenmitte hin wird es auch wärmer. Dabei bräuchte die Natur dringend etwas ergiebigere Niederschläge. Ein Wetterwechsel deutet sich dann erst zum kommenden Wochenende hin an.
ntv.de: Wird das etwa das trockenste Frühjahr aller Zeiten? Und wann kommt endlich der lang ersehnte Regen?
Daniela Bertlich: Das Thema Trockenheit beschäftigt uns momentan sehr und bleibt auch erst mal aktuell. Die ersten Landkreise kündigen schon Wassersparmaßnahmen an.
Aber wie sieht denn die aktuelle Lage gerade aus?
Schon im Februar gab es nur halb so viel Niederschlag wie normal, auch der März verzeichnete ein deutliches Minus und fiel circa 70 Prozent zu trocken aus. Der April erreichte ebenfalls nur knapp die Hälfte des zu erwartenden Niederschlags.
Und der Mai?
Stand jetzt ist dieser rund 84 Prozent zu trocken. Und damit gab es bereits vier Monate, die zu trocken ausfielen. Um nicht das trockenste Frühjahr seit 1881 zu erleben, muss der Mai in seiner Regenbilanz noch mal ordentlich nachlegen.
Fällt denn in der kommenden Wetterwoche endlich etwas Regen?
Der Montag fällt für den Großteil trocken und im Südwesten sehr sonnig aus. Lediglich im Osten des Landes kann sich die Natur über etwas Regen freuen. Große Regenmengen kommen aber auch hier nicht zusammen. Die Temperaturen legen wieder etwas zu und erreichen im Südwesten bis zu 25 Grad. Am Dienstag bleibt es im Osten dann schon wieder trocken. Im Nordosten verläuft der Tag insgesamt freundlich und sonnig. Ein Schauer- und Gewitterrisiko besteht nur für den Südwesten. Hier ziehen insgesamt mehr Wolken durch. Dazu wird es verbreitet warm mit Temperaturen um die 20 Grad, in Spitzen bis 26 Grad.
Reichen denn schon kleinere Regenmengen für etwas Entlastung?
Ganz klares Nein. Da braucht es schon nachhaltigere Regenmengen als ein, zwei Schauertage. Der Regen, der am Montag fällt, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dienstag geht es im Osten bereits wieder trocken weiter, und das spiegelt sich auch direkt im Index der Waldbrandgefahr wider. Die Gefahrenstufe steigt im Laufe der Woche auf 3 bis 4 von insgesamt 5 an. Dafür wird es im Süden etwas entspannter. Am Mittwoch ziehen hier dichtere Wolken auf, und die bringen Schauer und Gewitter. Am Alpenrand kommen dann auch ein paar Liter zusammen. Sachsen profitiert ebenso davon, die gewittrigen Schauer breiten sich bis zum Nachmittag bis ins Erzgebirge aus.
Und wie geht es danach weiter? Gibt es immer wieder nur regional etwas Regen?
So langsam kündigt sich ein Wetterwechsel an. Ab Donnerstag nimmt die Schaueranzahl schon etwas zu. Bei einem Sonne-Wolken-Mix fallen auch im Norden mal ein paar Tropfen, ebenso wie im Süden. Am Alpenrand kann auch länger anhaltender Regen fallen. Die Temperaturen gehen leicht zurück und liegen kaum noch über 20 Grad. Der Freitag verläuft ähnlich. Und zum Wochenende prognostizieren die Wettercomputer ein kräftiges Tief bei Island und eins über Skandinavien. Diese blockieren das Azorenhoch, und damit dreht die Strömung zunehmend auf West - die Weichen für eine wechselhaftere Wetterlage wären gestellt. Zum Wochenende ziehen vermehrt Schauer über das Land, und damit bekommt auch der Westen mal etwas kühles Nass ab.
Quelle: ntv.de