Panorama

"El Chapo" ist depressiv Ex-Drogenboss Guzmán fühlt sich verfolgt

"El Chapo" bei seiner Festnahme.

"El Chapo" bei seiner Festnahme.

(Foto: dpa)

Er schmuggelte Tausende Tonnen Drogen in die USA und ist für den Tod von unzähligen Menschen verantwortlich: Joaquín "El Chapo" Guzmán. Vor einer Gerichtsanhörung will "El Chapos" Anwalt psychische Probleme seines Mandaten geltend machen.

Der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán wird am Mittwoch zu einer Anhörung am New Yorker Bundesgericht erwartet. Seine Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York macht Guzmán nach Angaben seines Verteidigers psychisch schwer zu schaffen. Seinem Anwalt Eduardo Balarezo zufolge fühlt sich Guzmán verfolgt, er leide an Depressionen sowie "Halluzinationen des Gehörs". Zudem könne er sich immer schlechter an Menschen, Orte und Ereignisse erinnern, teilte Balarezo vergangene Woche mit. Er hat eine neuropsychologische Untersuchung Guzmáns beantragt.

Unter anderem um diese Frage dürfte sich der Gerichtstermin drehen. Es ist bereits die vierte Anhörung vor dem Prozess, der voraussichtlich am 16. April im Bezirk Brooklyn beginnen soll. Die US-Regierung wirft dem in 17 Punkten angeklagten Guzmán vor, für den Tod Tausender Menschen und den Schmuggel Tausender Tonnen Drogen in die USA verantwortlich zu sein.

Gegen eine neuropsychologische Untersuchung hat die Staatsanwaltschaft nichts einzuwenden, lehnt einen persönlichen Arztbesuch aus Sicherheitsgründen allerdings ab. Um verurteilt werden zu können, müsse ein Angeklagter zurechnungsfähig sein und zu seiner eigenen Verteidigung beitragen können, teilte Balarezo unter Verweis auf entsprechende Rechtsprechung mit.

Guzmán wird am Mittwoch erstmals vor Gericht von Balarezo vertreten, der viel Erfahrung mit Prozessen rund um Drogenschmuggel hat und der im September zwei Pflichtverteidiger ablöste. Drei weitere Anwälte, die den Fall auf sich nehmen wollten, vertreten Guzmán bisher nicht.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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