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Um ihn weit weg zu bekommen? Schickt der Vatikan Gänswein nach Costa Rica?

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Gänswein war über Jahre und bis zum Tod von Benedikt XVI. dessen Privatsekretär. Jüngst veröffentlichte er ein Buch über sein Leben mit diesem.

Gänswein war über Jahre und bis zum Tod von Benedikt XVI. dessen Privatsekretär. Jüngst veröffentlichte er ein Buch über sein Leben mit diesem.

(Foto: picture alliance / Stefano Spaziani)

Der ehemalige Benedikt-Privatsekretär Georg Gänswein wartet seit Wochen auf eine neue Aufgabe. Bisher verriet ihm Papst Franziskus diese nicht. Nun vermeldet ein Fachportal, dass Gänsweins berufliche Zukunft bereits geklärt sein könnte - ob zu dessen Zufriedenheit bleibt fraglich.

Der ehemalige Benedikt-Privatsekretär Georg Gänswein könnte laut einem spanischen Medienbericht Vatikan-Botschafter in Costa Rica werden. Das Portal Religión Digital meldete, dass der katholische Kirchenstaat in dem mittelamerikanischen Land bereits wegen der Entsendung des deutschen Kurienerzbischofs angefragt habe. Weder der Heilige Stuhl noch Gänswein äußerten sich zunächst zu der Meldung über die mögliche Berufung als sogenannter Nuntius in Costa Rica.

Bis zum Tod von Benedikt XVI. an Silvester 2022 war Gänswein an der Seite des emeritierten Papstes. Mit der Veröffentlichung eines Buches über seine Zeit mit Benedikt hatte Gänswein zuletzt für Aufsehen an der Kurie gesorgt. Darin berichtet der gebürtige Schwarzwälder über seine Enttäuschung, 2020 von Franziskus als Präfekt des päpstlichen Hauses dauerhaft beurlaubt worden zu sein. Zudem veröffentlichte er den Inhalt teils privater Briefe des Papstes.

Mittelamerika als strategische Entscheidung?

Franziskus lud Gänswein seit Erscheinen des Buches zweimal zu einer privaten Audienz; laut Gänswein verriet er ihm dabei aber nicht die künftige Aufgabe. Der 66-jährige Gänswein wartet seit einigen Wochen darauf, dass ihm Papst Franziskus eine neue Aufgabe zuweist.

In Costa Rica müsste Gänswein die Linie Franziskus' vertreten - denn ein apostolischer Nuntius vertritt die Interessen der Kurie im jeweiligen Gastland. Dabei hatte es immer wieder Berichte und Gerüchte über Spannungen zwischen den beiden gegeben. Eine Versetzung nach Mittelamerika könnte auch als Möglichkeit interpretiert werden, den deutschen Kirchenmann weit von der Kurie in Rom wegzuschicken.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 21. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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