Panorama

1500 statt 25 KilometerFranzose will zum Arzt fahren und landet in Kroatien

11.11.2025, 18:51 Uhr
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Die Irrfahrt des 85-Jährigen endete erst nach 20 Stunden. (Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Ein Rentner aus Frankreich bricht mit dem Auto zu einem Arzttermin auf. Doch er verfährt sich - um mehr als 1000 Kilometer. Seine ungewöhnliche Odyssee endet schließlich auf dem Balkan.

Ein 85-jähriger Franzose ist wohlbehalten aufgefunden worden, nachdem er vergangene Woche als vermisst gemeldet worden war. Wie sich nun herausstellte, war der Mann aus der kleinen Gemeinde Châtillon-sur-Thouet mit dem Auto zu einem Arzttermin im etwa 25 Kilometer entfernten Airvault aufgebrochen, dort aber nie angekommen. Offenbar verlor er unterwegs die Orientierung und landete schließlich in Kroatien - 1500 Kilometer und fast 24 Stunden später. Das berichtet die belgische Tageszeitung "Nieuwsblad".

Zunächst blieb die ungewöhnliche Irrfahrt des Rentners unbemerkt. Doch als er nicht zu einem geplanten Treffen mit Freunden erschien, verständigten diese die Polizei. Auch einige Nachbarn meldeten den Mann als vermisst, denen sein Verschwinden aufgefallen war.

Als Polizei und Rettungskräfte am Haus des Mannes eintrafen, fanden sie es leer vor. Dann aber gelang es ihnen, den Vermissten auf seinem Handy zu kontaktieren. Zur Verwunderung des Einsatzteams erklärt der Mann am Telefon, er befinde sich in einem Hotel in Kroatien.

Im Gespräch mit dem französischen Radiosender "ici" sagte der Rentner, er könne nicht verstehen, "wie das passieren konnte". Er habe bisher weder unter kognitiven Beeinträchtrigungen noch unter Orientierungslosigkeit gelitten. Mithilfe seiner Familie wird er nun nach Frankreich zurückgebracht.

Ein ähnlicher, wenn auch nicht ganz so extremer, Fall einer unbeabsichtigten Spritztour ereignete sich vergangenes Jahr in Hamburg. Dort wollte ein Mann seine Frau im sechs Kilometer entfernten Pflegeheim besuchen. Doch er verpasste die Ausfahrt und fuhr 150 Kilometer bis nach Dänemark.

Die Bundespolizei in Flensburg teilte mit, dass der orientierungslos wirkende Rentner mitten auf einer Kreuzung im dänischen Padborg von örtlichen Einsatzkräften in seinem Auto entdeckt worden war. Die dänische Polizisten übergaben ihn der Bundespolizei, die sich um ihn kümmerte.

Mit Unterstützung der Hamburger Polizei kontaktierten die Beamten einen Neffen des Mannes, der ihn dann im deutschen Grenzort Harrislee abholte. Laut Aussagen der Polizisten wirkte der Mann orientierungslos und konnte nicht sagen, wie er über die Grenze in das Nachbarland gelangt war. Sie rieten ihm dazu, sein Auto stehenzulassen. Der Wagen des Mannes musste demnach separat abgeholt werden.

Quelle: ntv.de, apr

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