Panorama

Ermittlungen in Schwäbisch Hall Frau des Verdächtigen arbeitete wohl als Putzhilfe

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Ermittler suchen in einer Wohnung in Schwäbisch Hall nach Spuren.

(Foto: dpa)

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Nach dem Tod mehrerer Seniorinnen im Raum Schwäbisch Hall prüfen die Ermittler Spuren und Hinweise. Die Ehefrau des Tatverdächtigen soll in der Gegend laut Nachbarn von den Opfern als Putzkraft gearbeitet haben. Die Polizei mahnt zur Vorsicht bei Hilfsangeboten für den Haushalt.

Nach der Festnahme eines 31-Jährigen, der zwei Seniorinnen in Schwäbisch Hall und Umgebung umgebracht haben soll, gehen die Ermittlungen weiter. "Viele Fragen sind noch offen", sagte ein Sprecher der Polizei Aalen. Noch müssten Spuren und Hinweise geprüft und Feststellungen abgeglichen werden.

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Der Polizeipräsident von Aalen, Reiner Möller, bei einer Pressekonferenz.

(Foto: dpa)

Dem Serben werden Mord und Totschlag vorgeworfen. Er soll zudem versucht haben, einen Senior auszurauben. Nachbarn von Opfern berichteten der "Bild"-Zeitung, dass die Ehefrau des Tatverdächtigen in der Gegend als Putzfrau gearbeitet habe. Außerdem seien Nachbarn von Ermittlern gefragt worden, ob sie den Mann in Putzkleidung gesehen hätten. Er wohnt demnach in der Nähe der Opfer. Die Polizei warnt dem Bericht zufolge zur Vorsicht, wenn Unbekannte Hilfe anbieten. Von Haushaltshilfen sollten sich Kunden Personalausweis und Führungszeugnis vorlegen lassen.

Der Beschuldigte war am Dienstag von Spezialeinheiten festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die beiden Seniorinnen waren innerhalb weniger Wochen getötet worden. Eine 89-Jährige starb vergangene Woche in Michelbach an der Bilz, eine 77-Jährige kurz vor Weihnachten im nur wenige Kilometer entfernten Schwäbisch Hall.

Ermittler vermuten Mord aus Habgier

Mitte Januar soll der Mann außerdem im nahe gelegenen Ilshofen einen 83 Jahre alten Mann an seiner Wohnung überfallen, mit einer Waffe bedroht und Geld gefordert haben. Die Leichen der beiden Frauen waren in ihren Wohnungen entdeckt worden. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten bei einer Pressekonferenz gesagt, dass sie eine mögliche Tatwaffe im weiträumigen Umfeld des Tatorts von Michelbach sichergestellt hätten. Auch DNA-Spuren und ein Phantombild, das nach dem Überfall entstanden ist, hatten zu dem mutmaßlichen Täter geführt. Weitere Angaben zur Tatwaffe machten die Ermittler nicht.

Offen ist noch, wie genau die Frauen zu Tode kamen. Der Verdächtige schwieg zu den Vorwürfen. Er sei nach eigenen Worten mit seiner Frau sowie zwei Kindern Anfang Dezember 2022 nach Deutschland eingereist, hieß es von der Polizei. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht. Unklar ist auch, ob der Serbe für weitere Taten verantwortlich ist. Der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall und ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war, ist noch nicht aufgeklärt. Die Polizei prüft weiterhin einen Zusammenhang, hat bisher aber noch keine konkreten Hinweise.

Die Staatsanwaltschaft geht beim Tod der 77-Jährigen von Mord aus Habgier aus, weil der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben soll. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler zunächst von Totschlag.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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