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Zwar erlaubt, aber nicht so Gelsenkirchener lässt sich mit 40 Kilo Bärlauch erwischen

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Der Mann hatte den Bärlauch in zwei Säcken verstaut.

Der Mann hatte den Bärlauch in zwei Säcken verstaut.

(Foto: IMAGO/Cavan Images)

Wenn die Polizei Menschen wegen des unerlaubten Besitzes von Substanzen festnimmt, hat das meist mit Drogen zu tun. Nicht so im Landkreis Hameln-Pyrmont. Dort kontrollieren die Beamten einen Mann, der 40 Kilogramm Bärlauch dabeihat. In diesem Umfang ist das nicht erlaubt.

In Niedersachsen ist ein Autofahrer von der Polizei mit 40 Kilogramm Bärlauch erwischt worden. Bei der Kontrolle auf einem Wanderparkplatz im Landkreis Hameln-Pyrmont entdeckten Polizeibeamte im Auto des Manns zwei Kunststoffsäcke mit der frischen Wildpflanze, wie die Polizei in Hameln am Freitag berichtete. Der Fahrer gab an, den Bärlauch im nahen Wald zum Eigenbedarf gepflückt zu haben.

Der Vorfall ereignete sich demnach am späten Donnerstag. Der 30-Jährige habe dabei angegeben, eigens aus Gelsenkirchen angereist zu sein. Die beiden Säcke wurden beschlagnahmt. Den Mann erwartet nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Wie lange der Mann benötigt hatte, um 40 Kilo zu pflücken, wurde nicht mitgeteilt.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen Kräuter und andere Wildpflanzen aus nicht geschützten Bereichen zwar gepflückt werden, jedoch nur in geringen Mengen und für den Eigenbedarf. Bei einer Menge von rund 40 Kilogramm handelt es sich nach Angaben der Polizei möglicherweise bereits um eine gewerbliche Entnahme.

Warnung vor Vergiftungstod durch Verwechslung

Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen und ist eines der bekanntesten heimischen Wildkräuter. Viele Menschen verwenden die Pflanze in der Küche für Suppen, Salate, Pesto oder andere Gerichte. Bärlauch, im Volksmund auch Waldknoblauch genannt, wächst in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern, Parkanlagen und Nutzgärten. Im Frühjahr treiben aus kleinen Zwiebeln saftig grüne Blätter aus. Die jungen Blätter ähneln denen des giftigen Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen.

Das Bundesamt für Risikobewertung warnt davor, Bärlauch mit anderen ähnlich aussehenden giftigen Pflanzen zu verwechseln. Die Pflanze werde häufig mit dem giftigen Maiglöckchen oder der Herbstzeitlose verwechselt, warnt das Amt. Dies führe in jeder Saison zu Vergiftungsfällen mit zum Teil tödlichem Ausgang.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa

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