Panorama

Minusgrade bringen Blitzeis Glatteis sorgt für Unfälle und Knochenbrüche

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"Bleiben Sie im Haus", lautet die Warnung von Meteorologen noch am Morgen. Alle, die sich trotzdem nach draußen wagen, bekommen das Blitzeis unangenehm zu spüren: Autos landen in Straßengräben, Etliche Menschen müssen in Krankenhäusern behandelt werden.

Die Kälte aus der Arktis hat Deutschland mit Temperaturen bis minus 31 Grad eingefroren. Grund für den Rekordwert ist das Tief "Axel". Eisregen verwandelte die Straßen in weiten Teilen Deutschlands in gefährliche Rutschbahnen. Autofahrer, Radler, Fußgänger und sogar Streudienste kamen ins Schleudern. Skifahrer und Freizeitrodler konnten den Wintereinbruch am letzten Ferienwochenende dagegen genießen. Meteorologen erwarten, dass es in den kommenden Tagen wieder wärmer wird.

Ein umgekippter Laster auf der A7 zwischen Flensburg-Harrislee und Flensburg.

Ein umgekippter Laster auf der A7 zwischen Flensburg-Harrislee und Flensburg.

(Foto: dpa)

Besonders in der Nordhälfte war die Glätte am Samstag gefährlich. Die Meteorologen warnten die Menschen unter anderem in Mecklenburg-Vorpommern: "Bleiben Sie im Haus!" In Hamburg rutschten Dutzende Fußgänger bei Blitzeis aus und verletzten sich. Innerhalb von fünf Stunden rückten die Feuerwehr und weitere Hilfsorganisationen 210 Mal zu wetterbedingten Unfällen aus, wie die Feuerwehr mitteilte. Die Fußgänger zogen sich bei den Stürzen Knochenbrüche, Platzwunden, Prellungen und Zerrungen zu, einige kamen ins Krankenhaus.

In Mecklenburg-Vorpommern mussten drei Autobahnen wegen Glätteunfällen teilweise gesperrt werden. Auf der A19 kam es zwischen Malchow und Linstow zu einem Unfall mit fünf beteiligten Fahrzeugen, wie NDR 1 Radio MV berichtete. Ein Mensch sei schwer verletzt worden. Auf der A20 kam bei Friedland ein Auto von der glatten Fahrbahn ab, wie ein Polizeisprecher sagte. Auf der A24 habe es bei Suckow gekracht.

Ein Toter in den Niederlanden

Bei Glatteis gerät sogar ein Streufahrzeug in Elmshorn ins Rutschen.

Bei Glatteis gerät sogar ein Streufahrzeug in Elmshorn ins Rutschen.

(Foto: dpa)

Im niedersächsischen Braunlage wollten leichtsinnige Autofahrer im Alter von 20 und 21 Jahren die Kälte für Schleuderübungen auf einem vereisten Parkplatz nutzen. Bei dem Unfall wurden zwei junge Frauen verletzt, eine von ihnen schwer.

Auch den Niederlanden machte der Wintereinbruch schwer zu schaffen: Bei rund 330 Glätteunfällen - vor allem auf den Autobahnen - wurden mehrere Menschen verletzt. Ein Autofahrer kam ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Er sei nahe der Ortschaft IJzendoorn in der Provinz Gelderland mit seinem Wagen in einen Graben neben der Autobahn A15 gestürzt. 

Skifahrer freuen sich über frischen Schnee

Frischer Schnee lockte Freizeitsportler auf die Pisten. Skifahrer und Snowboarder fuhren etwa im Schwarzwald bei eisigen Temperaturen die Berge hinab. Am Feldberg in Baden-Württemberg betrug die Schneehöhe nach Angaben des zuständigen Liftverbunds morgens 5 bis 19 Zentimeter.

Die Bedingungen dafür seien wegen geringer Schneeunterlage und Verwehungen aber nicht ganz optimal. Wochenlang hatten die Betreiber mangels weißer Pracht Kunstschnee ausgebracht. Auch am Samstag waren Schneekanonen im Einsatz. Gespurt war nur ein kleiner Teil. Zum Wochenbeginn sollen die Temperaturen nun wieder ansteigen. Dauerfrost soll es laut Experten in den kommenden Tagen dann nur noch im Osten und Südosten des Landes geben.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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