Verbrühung bei FastnachtsumzugHexenkessel-Prozess endet mit Geldstrafe

Bei einem Fastnachtsumzug halten als Hexen verkleidete Teilnehmer eine 18-Jährige über einen Kessel mit kochendem Wasser - und lassen sie fallen. Aufgrund ihrer Verkleidung fällt es schwer, den Verantwortlichen auszumachen. Doch nun fällt ein Urteil.
Im sogenannten Hexenkessel-Prozess um schwere Verletzungen einer jungen Frau im Karneval ist der Angeklagte zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Mann habe - als Hexe verkleidet - im Februar bei einem Fastnachtsumzug in Eppingen eine 18 Jahre alte Zuschauerin schwer an den Beinen verbrüht, indem er sie in einen Kessel mit heißem Wasser stellte, urteilte das Amtsgericht Heilbronn.
Der Richter sah den 33-Jährigen, der seine Unschuld beteuerte, trotz seiner Verkleidung durch Zeugenaussagen eindeutig als Täter identifiziert an. Das Urteil lautet auf fahrlässige Körperverletzung. n
Der Mann muss 110 Tagessätze zu je 60 Euro zahlen, also insgesamt 6600 Euro. Damit blieb das Urteil etwas unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte Freispruch für seinen Mandanten gefordert. Er kündigte Rechtsmittel an.