Panorama

Das Phantom vom Loch Ness Hunderte suchen wieder einmal nach "Nessie"

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Es gibt keinerlei Beweise für die Existenz von "Nessie", aber das muss ja nichts heißen, oder?

Es gibt keinerlei Beweise für die Existenz von "Nessie", aber das muss ja nichts heißen, oder?

(Foto: picture alliance/dpa)

Schon seit den 1990er Jahren ist das berühmte Foto von "Nessie" als Schwindel entlarvt. Doch am Wochenende suchen wieder Hunderte Menschen am Loch Ness nach dem Seemonster. Die Hoffnung auf einen Fund ist längst ökonomischem Pragmatismus gewichen.

Mit Ferngläsern, Beobachtungsbooten und Drohnen waren am Wochenende in Schottland wieder Hunderte Freiwillige und Forschende bei der "Loch Ness Monster Quest 2025" einem längst widerlegten Mythos auf der Spur. Die Legende reicht bis ins Mittelalter zurück, als ein irischer Mönch angeblich einem Ungeheuer begegnete. Doch spätestens seit 1994 ist klar: Das berühmte "Nessie"-Foto von 1934 war eine Fälschung. Und auch seither wurde kein Beweis für die Existenz des Monsters gefunden.

Trotzdem lässt man in Schottland nicht locker. Zentrales Element der diesjährigen Suche war laut "The Northern Times" daher der Einsatz eines hochmodernen, ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs. Es durchkämmte mit seiner hochauflösenden Kamera die trüben, torfigen Gewässer des Sees. Zusätzlich kam ein Hydrofon zum Einsatz, das prompt ungewöhnliche Unterwassergeräusche aufzeichnete.

DNA-Analysen liefern erneut keine Hinweise

Es handelt sich um ein rhythmisches Pulsieren von etwa zehn Sekunden Dauer, das nicht identifiziert werden konnte. Eine elfjährige Teilnehmerin habe zudem eine auffällige Wasserbewegung beobachtet, hieß es. Sonarscans erfassten eine weitere, zehn Meter lange Anomalie, die sich schnell bewegte – jedoch nicht genauer untersucht werden konnte. Geologen fanden zudem Hinweise auf eine unbekannte Unterwasserhöhle bei Cherry Island. Aber auch dieses Mal lieferten die DNA-Analysen keine Hinweise auf größere Tiere – dafür aber auf viele unbekannte Mikroorganismen.

Zeugen berichten seit Jahren immer wieder von einem einzelnen, beweglichen Buckel, der oft wie ein umgedrehtes Boot beschrieben wird, erklärt Bootsführer Alistair Mathieson im YouTube-Kanal des Loch Ness Centre. "Da der See über eine natürliche Verbindung zum Meer verfügt, ist es möglich, dass ungewöhnliche Fischarten wie Riesen-Aale, Welse oder Atlantische Störe in den See gelangen und für die mysteriösen Beobachtungen verantwortlich sind", erläutert der Skipper die Sichtungen.

Nessie-Suche ist ein Teil der schottischen Kultur

Das berühmte "Nessie"-Foto, das den Loch-Ness-Mythos begründete, entstand durch ein Modell auf einem Spielzeug-U-Boot, gebaut von Christian Spurling. Er tat dies, um die "Daily Mail" zu täuschen, wie er kurz vor seinem Tod, gestand. Denn sein Stiefvater Marmaduke Wetherell wollte sich rächen, weil er sich wegen einer früheren Fehlsichtung am Loch Ness von der Zeitung verspottet fühlte.

Warum bleibt der Glaube an Nessie trotzdem ungebrochen – und zieht Jahr für Jahr Tausende Schaulustige, internationale Medien und Forschende aus aller Welt an das dunkle Wasser des schottischen Sees? Vielleicht einfach, weil es sich für die Region lohnt: Die Legende bringt laut einer Studie aus dem Jahr 2018 geschätzt über 40 Millionen Pfund pro Jahr ein.

Paul Nixon, General Manager des Loch Ness Centre, sieht darin aber auch noch einen anderen Erfolg: "Das Interesse an 'Nessie' ist ein Teil unserer Kultur. Die Suche bringt Menschen zusammen und hält die Geschichte lebendig", sagte er der BBC.

Quelle: ntv.de, ija

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