Besonders Jüngere betroffen Jeder Dritte hat Angst vor Telefonaten - und verschiebt sie
11.04.2025, 14:49 Uhr Artikel anhören
Für den Anrufer kann es ärgerlich sein, ohne konkreten Grund abgelehnt zu werden.
(Foto: imago images/photothek)
Vielleicht kennen Sie es ja selbst: Ein Anruf ploppt auf dem Smartphone auf und wird abgelehnt, obwohl Zeit zum Telefonieren da wäre. Laut einer Umfrage gibt es viele Menschen, die sich um Gespräche drücken. Sie scheuen demnach die schnelle Reaktion und nutzen lieber Textnachrichten.
Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland verschiebt einer Umfrage zufolge notwendige Anrufe aus Angst vor Telefonaten. Unter den 16- bis 29-Jährigen verschoben bereits 44 Prozent deswegen einen Anruf, wie der Branchenverband Bitkom in Berlin mitteilte. 33 Prozent der Befragten insgesamt gaben an, sich oft unwohl zu fühlen, wenn sie mit Fremden telefonieren.
Etwa gleich viele Menschen vereinbaren Termine bei Dienstleistern generell lieber per E-Mail oder über eine Buchungsplattform, statt anzurufen. Auch bei Familie und Freunden schreiben 40 Prozent lieber Nachrichten, als anzurufen. Bei den 16- bis 29-Jährigen traf das auf knapp mehr als die Hälfte der Befragten zu.
"Die Angst vor dem Telefonieren entsteht heute oft, weil wir uns an Nachrichten gewöhnt haben, bei denen wir Zeit zum Formulieren haben", erklärte Sebastian Klöß von Bitkom. Ein Anruf erfordere schnelle Reaktion und biete keine Möglichkeit, nonverbale Signale zur Unterstützung zu nutzen. "Besonders jüngere Menschen, die mit Kurznachrichten aufgewachsen sind, empfinden spontane Telefonate daher häufig als aufdringlich oder unangenehm", fügte Klöß hinzu.
35 Prozent der Befragten kündigen ihren Anruf bei Freunden und Familie in der Regel vorher per Nachricht an. 32 Prozent würden selbst gern vor einem Anruf eine entsprechende Nachricht bekommen. Für die Umfrage wurden 1004 Menschen ab 16 Jahren befragt.
Quelle: ntv.de, rog/AFP