Panorama

"Das ist die Horrorvorstellung" Kind und Erwachsener sterben bei Baggerunfall

414493984.jpg

Bei einem Baggerunfall in einem Zeltlager von Vätern mit ihren Kindern kommen im Landkreis Harburg ein Kind und ein Erwachsener ums Leben. Zehn weitere Kinder werden zum Teil schwer verletzt.

Bei einem Unfall während einer Ausfahrt mit einem Bagger sind in Toppenstedt im Landkreis Harburg in Niedersachsen ein kleiner Junge und ein Mann gestorben. Zehn weitere Kinder wurden am Abend zum Teil schwer verletzt, vier von ihnen mussten mit Hubschraubern in Kliniken gebracht werden, wie Mathias Wille, Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, sagte. Nach Angaben eines Notfallseelsorgers war das getötete Kind fünf Jahre alt.

Der Unfall ereignete sich während eines Zeltlagers, das Väter mit ihren Kindern im Kindergartenalter veranstaltet hatten. Dabei sei eine Gruppe "zur Belustigung" von einem Bagger über einen Feldweg gefahren worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Personen standen währenddessen in einem Personenkorb, einer Art Gitterbox, die der Radlader nach oben gehoben hatte.

Bei einer Ausfahrt löste sich der Korb, stürzte aus drei Metern Höhe zu Boden und begrub einige der Insassen unter sich. Das Gefährt soll jetzt näher untersucht werden, ein Gutachter sei vor Ort, sagte Wille. Der 39-Jährige gestorbene Vater und das gestorbene Kind waren laut Feuerwehr nicht verwandt. Ob Kinder in Lebensgefahr sind, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen.

Gerissener Schlauch könnte Unglück verursacht haben

"Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt. Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen", berichtete Wille. Er könne sich an ein derartiges Unglück in der Gegend in den vergangenen 20 Jahren nicht erinnern. Der Bagger wurde von der Polizei für Untersuchungen beschlagnahmt. Der Fahrer sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Samstagabend am Unglücksort. Es würden "routinemäßige" Untersuchungen auf eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen durchgeführt.

Eine Drohne dokumentiere die Einsatzstelle aus der Luft, sagte der Sprecher. Die Arbeiten liefen zurzeit noch. Sie würden sich noch bis in die Nacht ziehen. Laut Polizei ist das Unglück mutmaßlich durch einen gerissenen Hydraulikschlauch ausgelöst worden. Dadurch habe sich die Box vom Bagger gelöst und sei heruntergefallen.

Wie viele Personen an dem von Eltern organisierten Zeltlager teilgenommen hatten, ist noch nicht bekannt. Am Abend waren noch einzelne Zelte auf der Wiese zu sehen, die der Gemeinde gehören soll. Toppenstedt hat gut 2000 Einwohner und liegt rund 35 Kilometer südlich von Hamburg.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen