Auftakt für Fünf- bis Elfjährige Kinderärzte-Verband erwartet hohe Impfquote
13.12.2021, 10:49 Uhr
In dieser Woche geht es für die nächstjüngere Kindergruppe mit den Impfungen los. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte rechnet mit einer hohen Impfbereitschaft. Ein Problem könnte ihm zufolge aber ganz woanders liegen.
Zum Start der Impfkampagne für Fünf- bis Elfjährige geht der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, von einer hohen Impfbereitschaft aus. "Das war auch schon bei der Impfung der Jugendlichen so. Dort impfen wir erst seit September, haben aber schon eine Quote von 50 Prozent erreicht", sagte Fischbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die Praxen seien zudem gut vorbereitet.
Diese Woche starten die Kinderimpfungen mit einem Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige. Das Bundesgesundheitsministerium beginnt mit der Auslieferung des Kindervakzins von Biontech/Pfizer. Neben Kinderarztpraxen sind auch in öffentlichen Impfzentren Kinderimpfungen vorgesehen, aber nicht überall. In wenigen Tagen soll es je nach Bundesland leicht versetzt losgehen. Bayern hat etwa den 15. Dezember als Impfauftakt anvisiert.
Laut Fischbach werden sich voraussichtlich nicht alle Praxen an den Kinderimpfungen beteiligen. Daher sei es grundsätzlich richtig, dass Kinder auch in Impfzentren geimpft werden können. "Wir favorisieren allerdings die Impfung in den Praxen, wo die Ärzte ihre Patienten auch kennen."
Ein potenzielles Problem sieht der Verbandschef hingegen bei der Belieferung mit Impfstoff. Das habe leider schon bei den über Zwölfjährigen nicht funktioniert. "Wir bekommen dort oftmals gerade einmal die Hälfte des bestellten Impfstoffs." Die Verantwortung dafür sieht Fischbach bei der Politik: "Wenn wir unsere Praxen derart dilettantisch organisieren würden, wie die Politik es beim Impfstoff tut, würden uns die Patienten aufs Dach steigen."
Präparat ist niedriger dosiert
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen. Das am Donnerstag veröffentlichte Papier ist noch keine finale Entscheidung, es läuft wie üblich noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern.
Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut STIKO zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP