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"Sicheres Alarmzeichen" Kinderärzte befürchten heftige Grippewelle im Herbst

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In Australien ist sie bereits da, Deutschland steht sie noch bevor: die Grippewelle.

In Australien ist sie bereits da, Deutschland steht sie noch bevor: die Grippewelle.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit Sorgen blicken Kinderärzte auf den kommenden Herbst: Die jährliche Grippewelle könnte erneut heftig ausfallen. Hinzu kommen Lieferengpässe bei Medikamenten. Eltern sollten daher einen gut ausgerüsteten Apothekenschrank zu Hause haben.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hat vor einer schweren Grippewelle in diesem Herbst und Winter gewarnt. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch in diesem Winter wieder eine schwere Influenzawelle bekommen", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auf der Südhalbkugel, besonders in Australien, stiegen die Fallzahlen bereits rasant an, "das ist üblicherweise ein sicheres Alarmzeichen für uns".

In Australien trifft es vor allem viele Kinder hart, wo die Krankheit nach der langen Abschottung während der Corona-Zeit auf untrainierte Immunsysteme traf. Insgesamt wurden den australischen Aufsichtsbehörden bis Mitte Juli fast 175.000 Influenzafälle gemeldet, in den letzten zwei Wochen davon waren es 22.000. Inzwischen sind mehr als 160 Menschen gestorben, darunter ein elfjähriges Mädchen aus dem Bundesstaat Queensland und eine Neuntklässlerin aus New South Wales, dem Bundesstaat, in dem Sydney liegt.

Medikamente immer noch Mangelware

Doch nicht nur die drohende Grippewelle bereitet den hiesigen Kinderärzten Sorge. Ähnlich wie im vergangenen Jahr könnte zudem das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) erneut zu einer schweren Infektionswelle führen, betonte Fischbach. Der Erreger kann insbesondere bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, aber auch bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen verursachen und gefährlich werden.

Angesichts erneut drohender Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln für Kinder riet Fischbach Eltern zu rechtzeitiger Vorbereitung. "Eltern sollten deswegen eine gut gefüllte Hausapotheke haben", sagte der Verbandschef. Es gehe nicht darum, Medikamente in großen Mengen zu horten, sondern für den akuten Fall unter anderem mit Fiebermedikamenten ausgerüstet zu sein. In Deutschland waren im vergangenen Winter zeitweise Fiebersäfte für Kinder, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten, nur schwer zu bekommen.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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