Panorama

Sterben am Great Barrier ReefKorallenbleiche schadet auch dem Tourismus

12.04.2017, 15:11 Uhr
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Das Korallensterben am Great Barrier Reef kann auch Auswirkungen auf den Tourismus haben. (Foto: imago/imagebroker)

Das Great Barrier Reef ist Australiens Top-Sightseeing-Attraktion. Doch das Riff leidet unter Korallenbleiche. Nicht nur die Umwelt ist gefährdet, sondern auch der Tourismus. Die Australier machen sich große Sorgen, dass bis zu einer Million Urlauber fernbleiben könnten.

Die verheerende Korallenbleiche am Great Barrier Reef vor Australiens Nordostküste bedroht einer Studie zufolge auch den Tourismus des Landes: Sollte das Korallensterben anhalten, könnte die Region mehr als eine Million Touristen pro Jahr und damit rund eine Milliarde Australische Dollar (knapp 710 Millionen Euro) an Einkünften verlieren, warnt nun Australiens Klimarat. Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff der Welt und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des australischen Kontinents. Viele Urlauber buchen Ausflugstouren hinaus zu den Korallenstöcken. Aktuell leidet es bereits das zweite Jahr in Folge an einer Korallenbleiche.

Kürzlich veröffentlichte Aufnahmen aus der Luft zeigen, dass die Korallenstöcke auf einer Länge von insgesamt 1500 Kilometern ausgebleicht sind - also zwei Drittel des gesamten Riffs. Befürchtet wird, dass große Teile davon ganz absterben. "Im Lauf der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte werden solche Bleichen wahrscheinlich noch schlimmer und noch häufiger", heißt es in der Studie. "Auf die Gesundheit des Riffs und die Wirtschaft hätte das katastrophale Auswirkungen."

Algen werden giftig

Als einer der Gründe für die Korallenbleiche wird vermutet, dass die Wassertemperaturen höher liegen als früher. Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen werden die Algen giftig, die Korallen stoßen sie ab und verlieren ihre Farbe.

Die Bleiche sei nicht nur "eine Umweltfrage". "Das Great Barrier Reef gehört zu Australiens wichtigsten Wirtschaftsgütern", mahnte die Vertreterin eines unabhängigen Expertengremiums, Lesley Hughes. Sie berief sich bei den Schätzungen zum Tourismus in Queensland auf eine Analyse des Australia Institute.

Quelle: sgu/dpa/AFP

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