"Benjamin" bringt Sturmflut Kräftiger Sturm nähert sich Nordseeküste
07.01.2019, 21:30 Uhr
Archivbild von einem Anleger in Dagebüll, Schleswig-Holstein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Auf das Schneechaos im Süden folgt Sturm "Benjamin" im Norden: Noch in der Nacht könnte das Unwetter in Niedersachsen große Flächen unter Wasser setzen. Heftige Böen gefährden den Flugverkehr und die Bahn erwartet Auswirkungen in weiten Teilen Deutschlands.
Die niedersächsische Nordseeküste bereitet sich auf Sturm und deutlich erhöhte Wasserstände vor. Für Dienstag sei mit einer Sturmflut zu rechnen, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz im ostfriesischen Norden mit. Strände, Vorländer und Hafenflächen können unter Wasser stehen. Mit erhöhten Wasserständen sei schon in der Nacht zu Dienstag und in den frühen Morgenstunden zu rechnen. Auf den ostfriesischen Inseln und auf dem Festland würden Vorbereitungen für eine Sturmflut getroffen.
Wegen der nach wie vor in der Nordsee treibenden Container des Frachters "MSC Zoe" halten die NLWKN-Experten auch Treibgut im Blick. Weitere Anlandungen auf Borkum, Juist und Norderney seien durchaus denkbar. Dem Deutschen Wetterdienst zufolge ist an der Nordsee mit Sturmböen zu rechnen. Im Süden seien nach den teils starken Schneefällen der vergangenen Tage Schneeverwehungen zu erwarten. Zudem bedeute der starke Wind eine zusätzliche Belastung für unter der Schneelast ächzende Bäume. Die Gefahr herabstürzender Äste und Baumkronen steigt demnach.
Die Deutsche Bahn warnte auf ihrer Website vor erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen durch den Sturm. Dieser werde über den Westen durch die Mitte Deutschlands Richtung Süden ziehen. Auswirkungen auf den Bahnverkehr seien nicht auszuschließen. Kunden wurden aufgefordert, sich rechtzeitig auf der Reiseauskunftsseite der Bahn zu informieren.
Die niederländische Fluggesellschaft KLM strich wegen des erwarteten Sturmes vorsorglich mindestens 159 europäische Flüge vom Amsterdamer Flughafen Schiphol. Bei heftigem Wind könne nur eine Start- und Landebahn genutzt werden, teilte KLM mit. Der Flughafen Schiphol warnte vor Verspätungen und Annullierungen auch bei anderen Fluggesellschaften am Dienstag. Nach Angaben von KLM wurden alle betroffenen Passagiere informiert und auf andere Flüge umgebucht.
Quelle: ntv.de, shu/dpa