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Lebensgefährliche RettungKran holt 300-Kilo-Mann aus seiner Wohnung

01.12.2020, 16:25 Uhr
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Feuerwehr und Sanitäter waren mit 50 Kräften vor Ort. (Symbolfoto) (Foto: imago/imagebroker)

In Frankreich müssen Rettungskräfte einen extrem übergewichtigen Mann mit schwerem Gerät aus seiner Wohnung befreien. Der 53-Jährige kann sich schon länger kaum noch bewegen. Das letzte Jahr hat er liegend auf dem Boden verbracht. Doch auch die Rettung ist für den Übergewichtigen nicht ungefährlich.

Ein rund 300 Kilogramm schwerer Franzose ist mit einem Kran aus seiner Wohnung gerettet worden. Der massiv übergewichtige Alain Panabière konnte sich zuletzt kaum noch bewegen, wie die Präfektur der südfranzösischen Stadt Perpignan mitteilte. Der 53-Jährige wurde von Rettungskräften in einen weißen Container gehievt und dann aus dem Fenster herabgelassen. Er wird nun im Krankenhaus behandelt.

Panabière musste seit rund einem Jahr auf dem Fußboden seiner Wohnung liegen, "nachdem er sich offenbar ein Bein gebrochen hatte", berichtete sein Anwalt Jean Codognès. Der Bruder des Mannes sei regelmäßig vorbeigekommen, um ihn zu füttern, aber sein Gesundheitszustand habe sich rapide verschlechtert. Der Rettung ging ein Streit zwischen der Familie und den Behörden voraus. Zuletzt erstattete Panabière Anzeige wegen "unterlassener Hilfeleistung".

Hausfassade eingerissen

Die Rettungsaktion war für den Mann lebensgefährlich und erforderte eine mehrstündige Vorbereitung, wie die Präfektur weiter mitteilte. Um ihn aus dem Fenster zu hieven, musste die Fassade seines Hauses teilweise eingerissen werden. Mehr als 50 Helfer waren im Einsatz: neben medizinischem Personal auch Feuerwehrleute und Polizisten.

Wenn eine "seit zwei bis fünf Jahren nicht mehr mobile Person" plötzlich bewegt werde, drohten lebensgefährliche Thrombosen oder andere Komplikationen, erklärte der Arzt Antoine Avignon, der Panabière nun in der Universitätsklinik von Montpellier betreuen wird. Um bei der Rettung kein Risiko einzugehen, wurden die Nachbarn nach Angaben der Präfektur "gebeten, vorübergehend ihre Wohnungen zu verlassen".

Quelle: ntv.de, nan/AFP

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