Attest für bis zu sieben Tage Krankschreibung ab sofort per Telefon erlaubt
09.03.2020, 19:41 Uhr
Bei Anruf Attest: Wer nur eine Erkältung hat, kann sich ab sofort telefonisch krankschreiben lassen.
(Foto: imago images / Panthermedia)
In Deutschland fordert das Coronavirus die ersten Toten, Virologen sehen eine Ansteckungswelle heranrollen. Darauf reagieren Krankenkassen und Ärzte, indem sie die Hürden für Krankschreibungen senken. Patienten mit leichten Symptomen müssen für ein Attest ab sofort nur noch zum Telefon greifen.
Angesichts des sich weiter ausbreitenden Coronavirus haben sich Krankenkassen und Ärzte darauf geeinigt, eine Krankschreibung per Telefon zu erlauben. Damit müssten Patienten in den kommenden vier Wochen für ein Attest nicht mehr in die Praxis kommen. Die Maßnahme soll sowohl Ärzte als auch Patienten in der Coronavirus-Krise entlasten.
Bis zu sieben Tage dürfen Ärzte ab sofort ihre Patienten bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege krankschreiben - selbst wenn sie nur miteinander telefoniert haben. "Sie müssen dafür nicht die Arztpraxen aufsuchen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV). "Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation - und diese erfordert auch außergewöhnliche Maßnahmen", heißt es in der Mitteilung von KBV und GKV. Die Regelung gilt ausdrücklich nicht für Patienten, die eine schwere Erkrankung haben oder die Kriterien des Robert-Koch-Instituts (RKI) für einen Verdacht auf eine Infektion mit Covid-19 erfüllen.
In Deutschland gibt es seit dem Mittag die ersten Todesfälle infolge des Coronavirus. In einem Krankenhaus in Essen starb eine 89-jährige Patientin, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch im Kreis Heinsberg gab es nach Angaben eines Sprechers der Kreisverwaltung einen Todesfall. Insgesamt stieg die Zahl der bestätigten Coronavirusansteckungen auf 1123 Fälle. In Brandenburg wurden rund 5000 Menschen in Neustadt an der Dosse unter Quarantäne gestellt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa