Zwei Tote auf "Orient Queen" Kreuzfahrtschiff sinkt im Hafen Beiruts
05.08.2020, 20:37 Uhr
Zwei Besatzungsmitglieder der "Orient Queen" sind durch die Explosion ums Leben gekommen, sieben weitere wurden verletzt.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Bei den verheerenden Detonationen in Beirut wird das Kreuzfahrtschiff "Orient Queen" im Hafen der libanesischen Hauptstadt schwer beschädigt. Immer mehr Wasser dringt ein. Alle Rettungsbemühungen sind vergebens.
Nach der Explosion im Hafen von Beirut ist das Kreuzfahrtschiff "Orient Queen" gesunken. Zwei Besatzungsmitglieder seien ums Leben gekommen, sieben weitere verletzt worden, teilte die libanesische Kreuzfahrtgesellschaft Abou Merhi Cruises mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete. Das 1989 fertiggestellte und rund 121 Meter lange Schiff fuhr unter der Flagge der Bahamas wöchentliche Rundfahrten im östlichen Mittelmeer, ausgehend von Beirut. Nach Angaben des Dienstes "Marine Traffic" hatte die "Orient Queen" Ende Juni in der libanesischen Hauptstadt angelegt.
"Leider wurde das Schiff, das im Hafen von Beirut anlegte, vor dem Eindringen des Wassers schwer beschädigt. Alle Rettungsbemühungen waren erfolglos", zitierte die NNA aus einer Erklärung des Eigners Mari Abu Merhi. Er trauere um die Opfer auf dem Schiff und um andere, die bei der Explosion gestorben seien.
Die Zahl der Opfer steigt immer weiter. Bei den Detonationen seien mindestens 135 Menschen getötet und weitere 5000 verletzt worden, sagte Gesundheitsminister Hassan Hamad laut einem Bericht des Fernsehsenders MTV. Dutzende Menschen würden noch immer vermisst, die Suche nach Überlebenden dauere an.
Die libanesische Regierung rief einen zweiwöchigen Ausnahmezustand für die Hauptstadt aus. Laut Informationsminister Manal Abdel Samad wurde die Verantwortung für die Sicherheit in der Stadt mit sofortiger Wirkung der Armee übertragen. Sie soll die für das Unglück verantwortlichen Beamten unter Hausarrest zu stellen. Die Maßnahme müsse für alle gelten, die für die Lagerung des Ammoniumnitrats im Hafen von Beirut zuständig gewesen seien.
Durch die zwei Explosionen am Dienstag war nach Angaben der Behörden halb Beirut zerstört oder beschädigt worden. Nach Regierungsangaben waren 2750 Tonnen ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen gelagertes Ammoniumnitrat explodiert, das vor Jahren beschlagnahmt worden war. Die Substanz kann für Düngemittel oder zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden.
Quelle: ntv.de, hny/dpa