"Lasse Erfassung prüfen" Lauterbach erwägt nationales Impfregister
20.12.2021, 01:47 Uhr
Lauterbach zeigt sich offen für eine zentrale Erfassung des Impfstatus.
(Foto: dpa)
Sollte der Corona-Impfstatus der Deutschen zentral erfasst werden? Für Gesundheitsminister Lauterbach hängt das vor allem vom bürokratischen Aufwand ab. Parteifreunde sind da skeptischer. Bei der Entscheidung über eine Impfpflicht drückt Lauterbach aufs Tempo.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt prüfen, ob die Einrichtung eines nationalen Corona-Impfregisters zur zentralen Erfassung von Impfdaten sinnvoll wäre. "Ich lasse das prüfen", sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung.
Komme bei der Prüfung heraus, dass das Register ein "Riesen-Bürokratiemonster" werde, weil es sehr schwer sei, die Impfungen der Bürger rückwirkend zu erfassen, dann werde er "wahrscheinlich dagegen sein". Stelle sich heraus, dass das Impfregister nicht viel Mühe mache, "dann werde ich dafür sein".
Beim Thema Impfregister geht es um Überlegungen, den Corona-Impfstatus der Menschen zentral zu erfassen. Dies ist in die Diskussion gekommen vor dem Hintergrund der Frage, wie eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht kontrolliert werden könnte. Für ihn habe jetzt Priorität, das Impfen zu beschleunigen, sagte Lauterbach. "Ich will eines verhindern, dass wir mit noch mehr Bürokratie und Dokumentation die Ärztinnen und Ärzte vom Impfen abhalten."
Beschluss zu Impfpflicht "so schnell wie möglich"
Die mögliche Einführung eines Impfregisters ist auch innerhalb von Lauterbachs Partei umstritten. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich skeptisch gezeigt, Generalsekretär Kevin Kühnert lehnte eine zentrale Erfassung von Impfdaten ab. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hatte dagegen ein nationales Impfregister gefordert.
Beim Thema allgemeine Impfpflicht dringt Lauterbach auf eine möglichst schnelle Entscheidung des Bundestags. Lauterbach sagte im "Bild"-Talk, dies müsse "so schnell wie es geht" stattfinden. "Ich rate uns, diesen Weg zu gehen, damit wir zukünftige schwere Wellen nicht fürchten müssen", sagte Lauterbach - auch wenn die Impfpflicht keinen wesentlichen Beitrag leisten könne, die Omikron-Welle zu brechen. Selbst wenn die Impfpflicht bereits im Januar käme, was er nicht glaube, würde es noch Monate dauern, bis man die Ungeimpften mit der zweiten Impfung versorgen könnte. Aber: "Ich gehe nicht davon aus, dass Omikron die letzte Variante ist."
Quelle: ntv.de, chl/dpa/rts