Panorama

Kulinarischer TripLeipzig bietet mehr als Allerlei

24.02.2012, 10:56 Uhr
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Die bekannteste Spezialität der Stadt ist das Leipziger Allerlei - zum klassischen Rezept gehören außer Gemüse auch Morcheln, Krebsschwänze und Semmelklößchen. (Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Leipzig ist bekannt als Messestadt. Und natürlich für Johann Sebastian Bach und den Thomanerchor. Aber dort lässt sich auch hervorragend essen und trinken. Mutzbraten und Gosebier zum Beispiel - lieber aber keinen Blümchenkaffee.

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Im Restaurant "Barthels Hof" wird deftig aufgetischt - in Leipzigs zweitältestem Gasthaus werden kulinarische Spezialitäten der Stadt serviert. (Foto: picture alliance / dpa-tmn)

"Wissen Sie eigentlich, was ein Mutzbraten ist?", fragt Prof. Dieter Pöhland die Teilnehmer seines kulinarischen Rundgangs durch Leipzig. Vor dem 1497 gegründeten Restaurant "Barthels Hof" wirbt eine Schautafel für das Sachsenmenü. Neben Kartoffelsuppe und Quarkkeulchen gehört der Mutzbraten dazu.

Pöhland weiß, was sich dahinter verbirgt: "Das ist ein faustgroßes Stück Schweinefleisch", erklärt der Chemie-Professor im Ruhestand. "Serviert wird es traditionell mit Sauerkraut und frischem Schwarzbrot." Nur wenige Schritten vom "Barthels Hof" am Alten Markt entfernt liegt mit "Zill's Tunnel" ein weiteres Traditionslokal. Seit 1785 wird hier Bier ausgeschenkt, erzählt Pöhland, und dass Karl Zöllner in den historischen Schankräumen sein Volkslied "Das Wandern ist des Müllers Lust" ersann.

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Die beliebteste Kneipenmeile Leipzigs heißt Drallewasch und ist das Areal rund um das Barfußgässchen und den Thomaskirchhof. (Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Die beiden Lokale gehören zur beliebtesten Kneipenmeile der Stadt. Das Areal rund um Große Fleischergasse, Barfußgässchen und Thomaskirchhof heißt Drallewatsch - ein sächsischer Begriff für etwas erleben, wie Pöhland übersetzt. Mehr als 30 Kneipen haben sich dort angesiedelt.

Lange Kaffeehaus-Tradition

Auch Kaffee hat in Leipzig eine lange Tradition. Im "Coffe Baum" genießen die Sachsen seit 1694 ihr Schälchen Heeßen, und so gilt der "Coffe Baum" neben dem Pariser "Procope" als ältestes Kaffeehaus Europas. Schon Goethe war hier Stammgast, später saßen Robert Schumann, Richard Wagner und Franz Liszt am blankgescheuerten Holztisch bei Bier und Strammen Max.

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Das Cafe "Coffe Baum" gibt es seit 1694 - es gehört zu den ältesten Kaffeehäusern Europas. (Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Eine Stiege führt in die erste Etage zu einem Restaurant. Darüber liegen die Cafés und ein kleines Museum. Besucher erfahren, dass die ersten Kaffeebohnen Ende des 17. Jahrhunderts in die Handelsstadt gekommen sind. Leipzigs große Kaffeekultur lebt bis heute fort. Sie ist in zahlreichen Traditionshäusern zu besichtigen.

Bach zum Essen und Trinken

Da ist zum Beispiel das Kaffeehaus "Riquet" mit seinen Elefantenköpfen über dem Eingang. Sie erinnern an die Handelsverbindungen der Firma mit Ostasien. Oder das "Café Kandler" vis-a-vis der Thomaskirche. Dort wird Leipzigs berühmtesten Thomaskantor mit Bachtaler, Bachtorte und Bachkaffee gehuldigt.

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Gosewirt Hartmut Hennebach mag das traditionelle obergärige Bier. (Foto: picture alliance / dpa-tmn)

Leipzigs bekannteste Spezialität ist das Leipziger Allerlei. Um es gleich vorweg zu sagen - es ist kein Eintopf. Zum klassischen Rezept gehören zu dem Hauptgericht außer Gemüsesorten wie Möhren, Kohlrabi, Spargel und Blumenkohl auch Morcheln, Krebsschwänze sowie Semmelklößchen.

Spezialität Gosenbier

"Probieren müssen Sie noch die Leipziger Gose, ein obergäriges Bier, das einst aus Goslar nach Leipzig gekommen ist", empfiehlt Pöhland. Um 1900 war es das meistgetrunkene Bier, später geriet es in Vergessenheit. Heute ist die "Gosenschenke ohne Bedenken" im Gründerzeitviertel Gohlis die einzige noch existierende Gosenschenke an historischer Stelle.

Zum Bier gibt es deftige Kost, sauer eingelegten Camembert etwa mit Fettbemmchen und saurer Gurke. Dazu trinkt man Leipziger Allasch, einen Kümmellikör.

Informationen:

Leipzig Tourismus, Katharinenstraße 8, 04109 Leipzig; Telefon: 0341/710 42 60; www.ltm-leipzig.de

Quelle: Detlef Berg, dpa