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"JD Vance irrt sich" Leo XIV. teilte kritische Artikel über US-Politik

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Leo XIV., bürgerlich Robert Francis Prevost, ist der erste US-amerikanische Papst.

Leo XIV., bürgerlich Robert Francis Prevost, ist der erste US-amerikanische Papst.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Sowohl US-Präsident Trump als auch sein Vize Vance gratulieren Leo XIV. nach der Wahl zum Papst. Dabei ist das neue Kirchenoberhaupt gegenüber der Regierung in Washington kritisch eingestellt.

Leo XIV. hat in den Monaten vor seiner Wahl zum Papst am Donnerstag in einem Onlinedienst Artikel geteilt, in denen US-Präsident Donald Trump sowie Vizepräsident JD Vance kritisiert werden. "JD Vance irrt sich: Jesus verlangt nicht von uns, dass wir unsere Liebe für andere Menschen in eine Rangordnung bringen", hieß es etwa in einem am 3. Februar von dem damaligen US-Kardinal Robert Prevost im Onlinedienst X geteilten Kommentar, der auf einen Artikel im "National Catholic Reporter" verwies.

Der Vatikan bestätigte am Donnerstag, dass der X-Account echt ist und dem in Chicago geborenen ehemaligen Kardinal und neuen Papst gehört. Der von Prevost bei X geteilte Artikel kritisiert, dass Vance sich auf die katholische Lehre berief, um Washingtons massive Streichung der Auslandshilfen nach der Amtsübernahme Trumps zu rechtfertigen. Der 2019 zum Katholizismus konvertierte Vizepräsident hatte argumentiert, dass Christen zuerst ihre Familie lieben sollten, bevor sie sich um den Rest der Welt kümmern. Er berief sich dabei auf ein Zitat des Theologen und Philosophen Thomas von Aquin aus dem 12. Jahrhundert, wonach die Liebe zu anderen Menschen einer Ordnung folgen muss.

Wenige Tage später nahm Prevost Bezug auf einen Artikel, in dem sich Vance zur Kritik des verstorbenen Papsts Franziskus an den Massenabschiebungen der US-Regierung geäußert hatte. Als letzte Aktivität vor seiner Wahl zum Papst teilte der Kardinal den Beitrag eines Nutzers, der die irrtümliche Abschiebung eines Migranten nach El Salvador durch die US-Regierung kritisierte.

Vance: "Möge Gott ihn segnen!"

Trump und Vance erwähnten bei ihren Glückwünschen für Prevost nach dessen Wahl zum Papst die Beiträge nicht. Vance, der Franziskus am Ostersonntag wenige Stunden vor dessen Tod kurz getroffen hatte, erklärte bei X mit Blick auf den neuen Papst: "Möge Gott ihn segnen!" Er sei sicher, dass "Millionen amerikanischer Katholiken und andere Christen für seine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten werden".

Trump erklärte, es sei eine "große Ehre" für die Vereinigten Staaten, dass der US-Kardinal "zum ersten amerikanischen Papst" gewählt worden sei. Er freue sich darauf, den neuen Papst zu treffen. "Das wird ein sehr bedeutender Moment", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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