Panorama

Ex-BKA-Angestellte zahlte Strafe Maddie-Verdächtiger Christian B. steht vor der Freilassung

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Christian B. vergewaltigte vor 20 Jahren eine Frau.

Christian B. vergewaltigte vor 20 Jahren eine Frau.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nicht wegen der verschwundenen Maddie, sondern wegen eines anderen Falls sitzt Christian B. in Haft. Nun wird er wahrscheinlich im September freikommen. Möglich wird das durch die Zahlung einer Strafe durch eine ehemalige Mitarbeiterin des Bundeskriminalamtes.

Erneute Wende in der Haftsache Christian B.: Der Verdächtige im Fall Madeleine McCann kann doch mit einer Haftentlassung am 17. September rechnen. Das berichtet der "Spiegel". Hintergrund ist die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 1447 Euro, die der 48-Jährige, der wegen Vergewaltigung in Haft sitzt, selbst nicht aufbringen konnte. Sie stammt aus früheren Verurteilungen unter anderem wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung und wurde in eine Ersatzfreiheitsstrafe von 111 Tagen umgewandelt.

Im Juni überwies überraschend eine Ex-BKA-Mitarbeiterin das Geld an die Staatsanwaltschaft. Die mit Abhörtechnik befasste Kriminalistin hatte sich an den Anwalt von Christian B. gewandt und ihm von einer Überwachung von B.s Zelle berichtet, die ihrer Meinung nach unrechtmäßig war.

Zur Zahlung der Geldstrafe sagte sie dem "Spiegel": "Ich war davon ausgegangen, dass es um Beleidigung von Vollzugsmitarbeitern ging, was ich für nicht gerechtfertigt gehalten habe." Kurz darauf forderte sie das Geld zurück. Es handle sich um ein "Missverständnis". "Inzwischen hat die Frau mitgeteilt, dass nun doch alles so bleiben soll", so die Staatsanwaltschaft, "damit ist diese Geldstrafe erledigt."

Christian B. sitzt wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Bürgerin im Jahr 2005 in Haft. Vergangenen Oktober war er in einem Prozess um weitere mögliche Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe in Portugal freigesprochen worden. Im Fall Maddie steht B. unter Mordverdacht, weil sich sein Mobiltelefon in der Nacht ihres Verschwindens in einer Funkzelle nahe ihrer Ferienlage einwählte. Eine Anklage hat es bislang jedoch nicht gegeben.

Quelle: ntv.de, rog

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen