Panorama

"Ich bereue nichts" Mafiapate Toto Riina stirbt im Gefängnis

Salvatore Riina wurde 1930 auf Corleone in Sizilien geboren.

Salvatore Riina wurde 1930 auf Corleone in Sizilien geboren.

(Foto: picture alliance / -/epa ansa/dp)

Toto Riina gilt als einer der brutalsten Bosse der sizilianischen Mafia, mehr als 150 Morde gehen auf sein Konto. Für seine Taten erhält er 26 Mal lebenslänglich. Kurz vor seinem Tod darf ihn seine Familie ausnahmsweise im Gefängnis besuchen.

Der Mafioso Salvatore "Toto" Riina, einst einer der gefürchtetsten Bosse der sizilianischen Mafia, ist tot. Der 87-Jährige starb in der Nacht zum Freitag im Krankentrakt des Hochsicherheitsgefängnisses in Parma, wie italienische Medien berichteten. Dort war er in den vergangenen Wochen zweimal operiert worden. Riina litt an Nierenkrebs und Herzproblemen.

Riina wurde für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht und 26 Mal zu lebenslanger Haft verurteilt. Gesundheitsminister Andrea Orlando hatte seiner Frau und drei seiner vier Kinder am Donnerstag erlaubt, den Paten, der an diesem Tag 87 Jahre alt wurde, im Krankenhaus zu besuchen, um Abschied zu nehmen. Dem seit 1993 inhaftierten Mafioso war es normalerweise untersagt, Besuch zu empfangen.

Sein ältester Sohn Giovanni sitzt wegen vierfachen Mordes im Gefängnis. Sein anderer Sohn Salvatore schrieb auf Facebook: "Du bist für mich nicht Toto Riina, Du bist einfach mein Vater. Und ich gratuliere Dir zum Geburtstag an diesem traurigen, aber wichtigen Tag, ich liebe Dich."

"Die Bestie"

Der "La Belva" - "Die Bestie" - genannte Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Unter anderem wurde Riina für schuldig befunden, in den Jahren 1992 und 1993 die Mordanschläge auf die Anti-Mafia Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino in Auftrag gegeben zu haben. Außerdem war er nach Überzeugung der italienischen Justiz einer der Drahtzier von Anschlägen in Rom, Mailand und Florenz, bei denen 1993 zehn Menschen getötet wurden.

Im Juli hatte ein Gericht einen Antrag Riinas abgelehnt, ihn aus Gesundheitsgründen freizulassen. Die Ärzte schätzten seinen Geisteszustand als "wach" ein. Vor diesem Antrag war er abgehört worden; dabei hatte er gesagt, dass er nichts bereue. "Sie werden mich niemals brechen, selbst wenn sie mir 3000 Jahre geben", sagte er.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen