Polizei sucht 41-Jährigen Mann erschießt in Maine mindestens 22 Menschen
26.10.2023, 04:19 Uhr Artikel anhören
Im US-Bundesstaat Maine erschießt ein Mann mehr als 20 Menschen. Die genaue Zahl der Todesopfer ist noch unklar, es soll zudem mindestens 50 Verletzte geben. Der Täter ist noch nicht gefasst.
Bei einem Schusswaffenangriff in der Stadt Lewiston im US-Bundesstaat Maine hat ein Mann mindestens 22 Menschen getötet. Diese Zahl nannte der Stadtrat Robert McCarthy dem Fernsehsender CNN. McCarthy sprach außerdem von "vielen, vielen weiteren Verletzten", CNN nannte die Zahl von 50 bis 60. Das Krankenhaus in der Stadt Lewiston sprach von "zahlreichen Opfern". Es arbeite mit umliegenden Krankenhäusern zusammen, um alle Patienten aufzunehmen. Eine offizielle Bestätigung für die Opferzahlen gibt es bislang nicht.
Die Polizeibehörden von Lewiston und des dortigen Androscoggin County teilten mit, Einsatzkräfte reagierten auf Schusswaffenangriffe an mehreren Orten. Die Polizei veröffentlichte dazu Bilder des mutmaßlichen Schützen, die eine Überwachungskamera aufgenommen hatte. Zu sehen ist ein bärtiger Mann mit einem halbautomatischen Gewehr, das er in Schussposition hält. Die Polizei identifizierte ihn als Robert C. einen 41 Jahre alten ehemaligen Schusswaffenausbilder und Reservisten der US-Armee. Er sei "bewaffnet und gefährlich".
Der Verdächtige sei noch nicht gefasst und halte sich in Lewiston auf, heißt es. Anwohner in der Gegend wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Unternehmen sollen ihre Türen geschlossen halten. Die Polizei veröffentlichte auch das Foto eines Autos und bat um Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Mann und dem Wagen. Laut ABC und CNN soll der Täter an drei verschiedenen Orten das Feuer eröffnet haben: in einer Bowlingbahn, in einem Restaurant und in einem Logistikzentrum von Walmart.
Stadtrat spricht von "unwirklicher Lage"
Lewiston ist ein Ort mit etwa 39.000 Einwohnern im Südwesten von Maine. Der Bundesstaat liegt an der Ostküste der USA. McCarthy sagte, die Krankenhäuser in der kleinen Stadt seien nicht dafür ausgelegt, mit einer Lage wie dieser fertig zu werden - "sie tun, was sie können". Die Lage sei surreal. "Es ist einfach so unwirklich", sagte McCarthy. "Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um."
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land. Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden und werde weiter auf dem Laufenden gehalten. Er habe mit der Gouverneurin von Maine, Janet Mills, telefoniert, wie auch mit Kongressmitgliedern aus dem Bundesstaat, und habe die volle Unterstützung des Bundes nach dem "schrecklichen Anschlag" angeboten. Biden richtete am Mittwochabend in der US-Regierungszentrale ein Staatsbankett für den australischen Premierminister Anthony Albanese aus, während sich die Attacke in Maine ereignete.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa