Russland sucht mit Marine geht von Explosion auf U-Boot aus
23.11.2017, 15:21 Uhr
Der Sauerstoff auf dem verschollenen U-Boot müsste nach Berechnungen mittlerweile ausgegangen sein.
(Foto: AP)
Die Suche nach dem verschollenen U-Boot der argentinischen Marine werden nochmals intensiviert. Unterstützung erhalten die Südamerikaner dabei von Russland. Derweil verdichten sich die Informationen auf eine Explosion an Bord.
Auf der Position des verschollenen argentinischen U-Boots "ARA San Juan" soll es kurz nach der letzten Funkverbindung am 15. November eine Explosion gegeben haben. Dies teilte die argentinische Marine in Buenos Aires unter Berufung auf übereinstimmende Berichten von US-Behörden und der Wiener UN-Atomenergiebehörde mit. An Bord befand sich eine 44-köpfige Besatzung, unter ihnen eine Frau. Vor mehr als einer Woche war das U-Boot von Ushuaia in Feuerland ausgelaufen und gilt seitdem als vermisst.
"Das registrierte Ereignis war anormal, einzig, kurz, gewaltig und nicht nuklearen Ursprungs", sagte Marinesprecher, Kapitän zur See Enrique Balbi. Es sei eine Explosion gewesen. Die Information sei der argentinischen Regierung vom US-Botschafter in Buenos Aires und über die argentinische Botschaft in Wien von der UN-Atomenergiebehörde weitergeleitet worden. Die Explosion sei im Südatlantik in einem Radius von 125 Kilometern auf einer Entfernung von 430 Kilometern von der Küste registriert worden, sagte Balbi. Die Meerestiefe in der Gegend ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von 200 bis 3000 Meter, da dort der Rand des unterseeischen Kontinentalhangs verläuft. Es werde weiter nach dem U-Boot gesucht.
Unterdessen wächst der Kreis der an der Aktion beteiligten Nationen. Das russische Militär will Argentinien unterstützen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe angeordnet, mehrere Experten und ein spezielles Tauchgerät zur Suche an die argentinische Küste zu schicken.
Ein Marineschiff befinde sich vor Westafrika und solle innerhalb kurzer Zeit verlegt werden, teilte das Ministerium in Moskau der Agentur Tass zufolge mit. Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin in einem Telefongespräch seinem argentinischen Kollegen Mauricio Macri Hilfe zugesichert. Derzeit suchen Tausende Menschen und Dutzende Schiffe und Flugzeuge aus zahlreichen Ländern nach dem U-Boot.
Das U-Boot "ARA San Juan" war von Ushuaia in Feuerland ausgelaufen und gilt seitdem als vermisst. Nach der letzten Funkverbindung befand sich das U-Boot in Gewässern des Golfs von San Jorge, etwa 430 Kilometer von der patagonischen Küste entfernt. An Bord befinden sich 44 Besatzungsmitglieder. Nach den Berechnungen von Experten hätte der Sauerstoff an Bord des U-Boots bis maximal Mittwoch gereicht, wenn es seit der letzten Funkmeldung nicht mehr an der Wasseroberfläche war.
Quelle: ntv.de, mba/jwu/AFP/dpa