Zum WelthundetagMehr Köter, mehr Kosten, mehr Kot

Ob Pinscher oder Dogge: Der Hund ist der treueste Freund des Menschen, wissen ihre Besitzer. Wie viele Hunde es in Deutschland gibt, was sie den Halter kosten und wie viel sie bei ihrem großen Geschäft hinterlassen, erfahren Sie hier.
Wie viele Hunde es in Deutschland tatsächlich gibt, kann nur geschätzt werden. Man geht davon aus dass 2015 rund 7,9 Millionen Hunde in Deutschland gehalten wurden. Das sind im Vergleich zum Jahr 2000 2,9 Millionen mehr. Der Zuwachs kommt allerdings nicht zustande, weil seitdem viel mehr Hundewelpen in Deutschland das Licht der Welt erblickt haben, 2001 waren es fast 90.000 und 2015 kamen nur noch etwas mehr als 76.000 zur Welt, sondern weil auch Hunde inzwischen eine höhere Lebenserwartung haben und noch dazu immer öfter aus dem Ausland nach Deutschland geholt oder gebracht werden.
Das zahlt man doch gern
Für Haustiere wurde auch im vergangenen Jahr in Deutschland so tief in die Tasche gegriffen wie nie zuvor. Insgesamt gaben Tierliebhaber 4,11 Milliarden Euro für Tierprodukte aus. Für Futter für Bello und Hasso legten Frauchen und Herrchen 1,3 Milliarden Euro auf den Ladentisch. Dazu kommen Tierarztkosten, Honorare für Hundetrainer, Hundesitter und Hundepensionen.
Immer beliebter werden auch Pullover, Mäntel, spezielle Therapien und strassbesetzte Halsbänder für die Lieblinge. Auch diese Kosten kommen noch hinzu.
Die Haufen der Lieblinge
Jeder, der sich einen Hund zulegt, muss sich darüber im Klaren sein, dass er dessen Hinterlassenschaften meistens mit einer über die Hand gestülpte Tüte wegräumen muss, vor allem, wenn man in einer Stadt wohnt oder der Hund sein Geschäft am liebsten auf dem Bürgersteig erledigt. Rund 400 Millionen Gassibeutel sollen jedes Jahr an Hundehalter verteilt oder verkauft worden sein.
Geht man davon aus, dass jeder Hund zwei Mal am Tag einen Haufen macht, der rund 100 Gramm wiegt, dann kommen deutschlandweit täglich 15,8 Millionen Haufen zustande, die alle zusammen 1.580.000 Kilogramm oder 1.580 Tonnen wiegen. In einem Jahr sind das dann 576.700.000 Kilogramm beziehungsweise 576.700 Tonnen Hundekacke - plus Beutel. Dass diese Menge zum Müll- und Entsorgungproblem wird oder nichtweggeräumte Tretminen auf dem Gehweg so manchen ärgerlich machen, ist nicht verwunderlich.
Hundesteuer ist verschieden hoch
Rund 300 Millionen Euro nehmen Städte und Gemeinden mit der Hundesteuer jährlich ein. Über die Höhe der Hundesteuer entscheiden die Kommunen selbst. Prinzipiell ist Hundehaltung in den Städten teurer als auf dem Land. Die Einnahmen durch die Hundesteuer müssen nicht zweckgebunden, beispielsweise zur Reinigung von Straßen von Hundekot, verwendet werden.
Die Hundesteuer ist nach einer Umfrage der Stiftung Warentest von 2015 in Mainz am höchsten. Hier müssen Hundehalter 186 Euro im Jahr zahlen, gefolgt von Hagen mit 180 Euro und Wuppertal mit 160 Euro. Im bayerischen Windorf dagegen wird gar keine Hundesteuer erhoben, in Ettal, ebenfalls in Bayern, kostet sie den symbolischen Euro und in Steigra in Sachsen-Anhalt sind es gerade mal zehn Euro, die man für die Haltung des felligen Freundes berappen muss. Diese Steuern gelten allerdings nicht für als gefährlich geltende Rassen. Ausnahmegenehmigungen gibt es für sogenannte Helfer- oder Hütehunde, zu denen auch Blinden- und Wachhunde gezählt werden. Auch Hunde aus Tierheimen, sind vielerorts von der Steuer befreit – zumindest in der Anfangszeit.