Schluss mit blutiger Tradition Mexikos Hauptstadt verbietet Gewalt bei Stierkämpfen
19.03.2025, 10:43 Uhr Artikel anhören
"Folter - keine Kunst, keine Kultur", ist das Motto der Tierrechtsaktivisten.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Schon lange versuchen Tierrechtsaktivisten gegen die rituellen Stierkämpfe in Mexiko-Stadt vorzugehen. Die Tiere werden dabei mit Schlägen provoziert und gehetzt. Häufig endet der Kampf mit dem Tod des Tieres. Nun erreichen Stadt und Aktivisten einen Kompromiss.
Nach jahrelangem Streit zwischen Befürwortern und Gegnern von Stierkämpfen haben sich Verantwortliche in Mexiko-Stadt auf eine Art Kompromiss verständigt. Das Stadtparlament sprach sich mit überwältigender Mehrheit dafür aus, Gewaltanwendung bei den Kämpfen zu verbieten. Das Töten von Stieren und der Einsatz von spitzen Gegenständen, die die Tiere verletzen könnten, sollen demnach künftig tabu sein. Um sicherzustellen, dass Stiere nicht unbegrenzt durch die Arena getrieben werden, setzten die Stadträte außerdem Zeitlimits fest.
"Es war entweder das oder nichts", sagte die Tierrechtsaktivistin Sofía Morín von der Organisation Cultura sin Tortura. Die Gruppe hatte die Regeländerungen unter dem Motto "Stierkämpfe ohne Gewalt" federführend vorangetrieben. "Wir bevorzugen das hier, weil es ohne Zweifel ein riesiger Schritt beim Schutz der Tiere ist."
Mexikos Bürgermeisterin Clara Brugada pflichtete den Aktivisten bei. Die Entscheidung des Stadtparlaments vom Dienstag werde die mexikanische Hauptstadt zu einem Ort machen, der die Rechte von Tieren achte.
Stierkämpfe haben in vielen lateinamerikanischen Ländern seit langem Tradition, stehen aber seit geraumer Zeit in der Kritik, zumal Tiere am Ende der Kämpfe häufig getötet werden. Tierrechtsgruppen schätzen, dass jährlich 180.000 Stiere bei Kämpfen weltweit ihr Leben lassen.
Quelle: ntv.de, raf/AP