Berichte über Verschüttete Mindestens 15 Tote bei Erdbebenserie in Afghanistan
07.10.2023, 13:46 Uhr Artikel anhören
Die Beben trieben die Menschen in der Region auf die Straßen.
(Foto: IMAGO/Xinhua)
Im krisengeschüttelten Afghanistan bebt achtmal kurz hintereinander die Erde. Bei den Stößen zwischen 4,6 und 6,3 auf der Richter-Skala verlieren nach ersten Meldungen mindestens 15 Menschen ihr Leben. Die Zahl der Todesopfer dürfte weiter steigen.
In Afghanistan haben mehrere starke Erdbeben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke von mindestens acht Beben auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.
Mindestens 15 Menschen sind getötet und 40 weitere verletzt worden. Die Zahlen beruhten auf ersten Berichten aus dem Bezirk Sinda Dschan in der Provinz Herat, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Die Zahlen könnten weiter steigen, es gebe Informationen über Verschüttete.
Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.
Beben im vergangenen Jahr mit mehr als 1000 Toten
Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: "Wir sind aus den Gebäuden geflohen", sagte der Mann. "Alle sind auf freiem Feld und niemand weiß, was mit ihren Häusern passiert ist." Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.
Der Leiter der staatlichen Nachrichtenagentur im von den Taliban regierten Afghanistan schrieb in einer Journalistengruppe: "Leider hat das Erdbeben bei den Bewohnern von Herat viele Schäden hinterlassen. Genaue Details werden später bekannt gegeben."
Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa/rts