Panorama

Steinwürfe von Autobahnbrücken Mutmaßlicher Daimler-Erpresser geschnappt

Eine Betonplatte krachte auf der A44 bei Geseke durch die Windschutzscheibe eines Transporters und verfehlte die Fahrerin nur knapp.

Eine Betonplatte krachte auf der A44 bei Geseke durch die Windschutzscheibe eines Transporters und verfehlte die Fahrerin nur knapp.

(Foto: imago images/Jochen Tack)

Ende April verfehlt eine Betonplatte eine Autofahrerin auf der A44 bei Geseke nur knapp. Wenige Tage später ereignen sich ähnliche Vorfälle an anderen Brücken in Nordrhein-Westfalen. Nach RTL/ntv-Informationen wird nun ein Verdächtiger gefasst. Er soll die Daimler AG erpresst haben.

In Nordrhein-Westfalen hat die Polizei einen 21-Jährigen gefasst, der mehrfach Steine von Brücken auf Autos geworfen haben soll. Nach RTL/ntv-Informationen wollte er auf diese Weise von der Daimler AG in Stuttgart eine sechsstellige Summe erpressen. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hat ihn nun in seiner Wohnung in Geseke im Kreis Soest festgenommen.

Das Unternehmen bestätigte, dass ein Erpressungsversuch stattgefunden hat. "Wir haben umgehend die Ermittlungsbehörden eingeschaltet und eng mit ihnen zusammengearbeitet", teilte Daimler RTL/ntv mit. Darüber hinaus wollte sich der Autobauer unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.

Den ersten Anschlag hatte der 21-Jährige in der Nacht des 28. April verübt. Eine 25-jährige Frau war mit einem Transporter auf der A44 bei Geseke in Richtung Kassel unterwegs, als plötzlich eine Betonplatte von oben durch die Frontscheibe ihres Wagens krachte. Die Frau hatte Glück, die Betonplatte landete auf dem Beifahrersitz. Hätte dort jemand gesessen, wäre derjenige mit großer Sicherheit tot, lautet die Einschätzung der Polizei.

Nur wenige Tage später kam es in der Region zu zwei ähnlichen Vorfällen. Am 4. Mai wurde ein Pflasterstein von einer Brücke der Landstraße L776 bei Salzkotten auf die Fahrbahn geworfen. Einen Tag später entdeckte die Polizei einen großen Stein auf der A33 bei Hövelsenne. Verletzt wurde niemand, die Autobahn musste stundenlang gesperrt werden. Ein Zusammenhang war zwischen den Fällen zunächst nicht ersichtlich. Dann meldete sich der Verdächtige bei Daimler und forderte eine sechsstellige Summe.

Mithilfe modernster Technik konnte die Polizei den 21-Jährigen in Geseke ausfindig machen. Nach RTL/ntv-Informationen versuchte er, sich beim Zugriff selbst mit einer Schusswaffe zu verletzten. Dabei habe er leichte Verletzungen erlitten. Nach einem anschließenden Krankenhausaufenthalt sei er von der Polizei in Gewahrsam genommen worden.

Quelle: ntv.de, chr/RTL

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