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In Hundebox gesperrt Mutter soll zwölfjährigen Sohn fast zu Tode gequält haben

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Durch einen Hinweis des getrennt lebenden Vaters wurden Behörden auf die Familie aufmerksam. Eine Sozialarbeiterin fand den Jungen gerade noch rechtzeitig.

Durch einen Hinweis des getrennt lebenden Vaters wurden Behörden auf die Familie aufmerksam. Eine Sozialarbeiterin fand den Jungen gerade noch rechtzeitig.

(Foto: IMAGO/Daniel Scharinger)

Stark unterernährt und mit einer Körpertemperatur von unter 27 Grad Celsius wird ein bewusstloser Zwölfjähriger im November im Haus seiner Mutter in Niederösterreich gefunden. Der Junge kann gerettet werden, gegen die Mutter laufen Ermittlungen.

In Österreich wird gegen eine Mutter ermittelt, die ihren zwölfjährigen Sohn über mehrere Monate wiederholt in eine Hundebox gesperrt, mit kaltem Wasser übergossen und gequält haben soll. Die Ermittlungen gegen die 32-Jährige, die in Untersuchungshaft sitzt, würden nach allen Erwartungen bis zum Spätsommer abgeschlossen und in eine mögliche Anklage münden, sagte der Sprecher der Landespolizei Niederösterreich, Johann Baumschlager. Gegen die Frau werde unter anderem wegen versuchten Mordes ermittelt.

In dieser Woche war öffentlich geworden, dass der Oberste Gerichtshof eine Beschwerde der Frau gegen ihre mehrmonatige Untersuchungshaft zurückgewiesen hatte. Der Fall hatte in Österreich für einen öffentlichen Aufschrei gesorgt. Die 32-Jährige war im vergangenen November festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft in Krems westlich von Wien. Der österreichische "Standard" berichtet, der Oberste Gerichtshof gehe von einer "gravierenden psychischen Störung" der Frau in Verbindung mit einer "offensichtlich vorliegenden sadistischen Persönlichkeit" aus. Es sei ein psychiatrisches Gutachten beauftragt worden.

Junge lag bereits im Koma

Die Behörden hatten im vergangenen November eine Sozialarbeiterin zum Haus der Mutter geschickt - Berichten zufolge, nachdem der von der Familie getrennt lebende Vater ihnen Hinweise gegeben hatte. Dort fand die Sozialarbeiterin den unterkühlten und bewusstlosen Jungen und rief einen Rettungswagen.

Nach Angaben des Gerichts soll die Frau ihren Sohn von Anfang September bis November 2022 geschlagen, gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben. Außerdem soll sie dem Kind Nahrung verweigert haben, es mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und danach für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben. Die Körpertemperatur des Jungen sei daraufhin auf 26,8 Grad Celsius gesunken.

Infolge der schwerwiegenden Mangelernährung war der Zwölfjährige dem Gericht zufolge ins Koma gefallen und in einem akut lebensbedrohlichen Zustand ins Krankenhaus gebracht worden. Der körperliche Zustand des Jungen habe sich mittlerweile verbessert, sagte Baumschlager. Aus psychologischer Sicht sei er allerdings immer noch am Boden zerstört.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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