Panorama

Windspitzen bis 150 km/h Orkan "Gilles" fegt über Europa - es wird wieder milder

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Es wird stürmisch vor allem an den Küsten.

Es wird stürmisch vor allem an den Küsten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Westen des Kontinents wird es in den kommenden Tagen stürmisch. Betroffen sind vor allem die Britischen Inseln. Auch hierzulande frischt es spürbar auf - bis hin zu Orkanböen auf dem Brocken, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander voraussagt. Danach steigen die Temperaturen. Frost gibt es dann nur noch vereinzelt.

ntv: Teilen Europas droht ein schwerer Sturm. Welche Regionen sind betroffen?

Björn Alexander: Insbesondere den Westen, also die Britischen Inseln, wird es heftig treffen, wenn am Freitag ein Orkantief von Südwest nach Nordost über Irland, Wales, Nordengland und Schottland hinwegziehen wird.

Wie stark wird der Orkan wüten?

Derzeit sieht das Gros der Wettermodelle Windspitzen bis um oder über 150 Kilometer pro Stunde in den Prognosen. Es gibt allerdings auch einzelne Berechnungen, die im Küstenbereich bis um oder über 200 km/h ins Rennen werfen. Abseits dieser Spitzenböen bewegen sich auch die mittleren Windgeschwindigkeiten im Orkanbereich mit um die 120 km/h, was wiederum Hurrikanstärke entspricht.

Das klingt sehr heftig.

Das ist es auch - und insofern ist die Lage definitiv brisant bis lebensgefährlich. Und das gilt ebenfalls für die Situation auf dem Atlantik. Hier liegen die Vorhersagen bei haushohen Wellenbergen von 10 bis 15 Metern Höhe. Außerdem spekulieren einige Modelle zum Sonntag und Montag bereits auf das nächste Sturm- bis Orkantief für Westeuropa. Möglicherweise auf einer etwas südlicheren Zugbahn. Fakt ist aber: Die wettersteuernde Strömung, der sogenannte Jetstream, bleibt sehr dynamisch mit zum Teil sehr intensiven Auswüchsen.

Auch bei uns in Deutschland?

Die Auswirkungen sind schwächer, spürbar ist es aber dennoch. Wir erleben nämlich ebenfalls einen deutlichen Wetterwechsel. Hoch "Beate" zieht südostwärts weiter und liegt am Donnerstag bereits fast am Schwarzen Meer, während vom tosenden Nordatlantik mit "Erwin", "Felix" und "Gilles" gleich drei Tiefs herandonnern. Wobei "Gilles", der Freitagsorkan, in den betroffenen Regionen wahrscheinlich den Namen "Éowyn" tragen dürfte.

Welche Kapriolen bringt uns der Wetterwechsel im Detail?

In der Nacht zum Donnerstag breitet sich der Regen weiter aus. In der Eifel ist zeitweise auch Schnee möglich, rund um die östlichen Mittelgebirge droht ebenfalls Glätte durch gefrierenden Regen. Ganz im Osten und Südosten bleibt es wahrscheinlich bis zum Morgen trocken. Hier dafür nochmal frostig mit Tiefstwerten bis minus 5 Grad, sonst erwarten uns meist knapp über 0 Grad.

Und am Donnerstag?

Vormittags gibt es vom Westen mal abgesehen verbreitet Regen, im Bergland und Norden zum Teil auch Schnee mit entsprechender Glätte. Später wird es dann zunehmend trocken und hier und da erwarten uns ein paar Auflockerungen. Dazu ist es windig, zum Teil auch stürmisch und recht mild mit 3 bis 8 Grad.

Wie stürmisch wird es danach?

Insgesamt legt der Wind in Annäherung des Orkans über Westeuropa weiter zu. Im Bergland am Freitag mit Böen der Stärke 8 bis 10 aus Südwest. Auf dem Brocken sind Orkanböen bis über 120 km/h drin. Das Wochenende hat auf den Bergen weiterhin Sturmböen im Programm, während es von den Alpen her vorübergehend föhnig wird. Und auch am Montag und Dienstag erwarten uns regional starke bis stürmische Böen.

Bei welchem Wetter?

Am Freitag im Süden, teilweise auch im Osten wieder freundlicher und trocken. Im Norden und Westen oft grau, nass und eben windig bei spürbar milderen 5 Grad im Nordosten und bis zu 12 Grad im Südwesten. Am Samstag sind am Oberrhein sogar bis zu 15 Grad drin. Nachts erwartet uns nur noch im Südosten Frost, sonst bleibt es frostfrei.

Quelle: ntv.de

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