Panorama

Ratzdorf errichtet Schutzwall Orte an der Oder rechnen heute mit höchster Alarmstufe

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Frankfurt an der Oder bereitet sich auf Alarmstufe 3 vor.

Frankfurt an der Oder bereitet sich auf Alarmstufe 3 vor.

(Foto: dpa)

Alarmstufe 3 ist erreicht, Alarmstufe 4 wird erwartet: An der Oder in Brandenburg könnte es ein möglicherweise lebensgefährliches Hochwasser geben. Die Behörden bereiten sich vor.

Die Pegelstände der Oder in Brandenburg steigen weiter. Am Morgen stieg der Wert in Ratzdorf über die Marke von 5,60 Metern. Damit wurde die Alarmstufe 3 ausgelöst. Noch für diesen Dienstag rechnen die Experten mit einem Überschreiten der höchsten Alarmstufe 4, die bei einem Pegel von 5,90 Metern ausgerufen wird.

Alarmstufe 3 entspricht nach Angaben des Landes einem "großen Hochwasser". Die Menschen werden gebeten, den hochwassergefährdeten Bereich großräumig zu meiden. Die Alarmstufe 4 bedeutet demnach "sehr großes Hochwasser" und ist die höchste Alarmstufe. Unter Umständen besteht dann "Lebensgefahr".

Ein Sinken des Pegelstands erwarten die Behörden erst am Freitag. Das Dorf Ratzdorf liegt am Zusammenfluss von Oder und Neiße etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder). Am Montagmorgen begann dort der Aufbau einer rund 152 Meter langen und ein Meter hohen Hochwasser-Schutzwand.

1997 drohte Ratzdorf bei einem Oder-Hochwasser unterzugehen. Im Juli 1997 war ein Pegelstand von fast 6,90 Metern gemessen worden. Das Dorf am Zusammenfluss von Oder und Neiße war damals nicht durch einen Deich geschützt. In den Hochwasserschutz an der Oder sind seitdem mehrere Millionen Euro gesteckt worden.

Frankfurt (Oder) macht sich bereit für Hochwasser

Zum Schutz der Deiche hat die Stadt Frankfurt (Oder) das Betreten der Anlagen bereits verboten. In den vergangenen Tagen seien Hunderte Schaulustige zum Oder-Ufer gekommen, um den langsam ansteigenden Wasserpegel zu verfolgen, begründete die Stadtverwaltung den Schritt. Zuvor hatte die Behörde appelliert, Hochwassertourismus zu unterlassen.

Der Pegelstand in der Grenzstadt wird voraussichtlich im Laufe dieses Dienstags das Niveau der Alarmstufe 3 - der zweithöchsten Warnstufe - erreichen. Danach dürfen ab Dienstag Deiche nur noch von Einsatzkräften im Zuge der Hochwasserbekämpfung betreten oder befahren werden.

In Polen erreichte indes die Scheitelwelle des Hochwassers an der Oder die Kleinstadt Nowa Sol rund 90 Kilometer östlich der Grenze zu Deutschland. Der Wasserstand dort beträgt nach Angaben des Meteorologischen Instituts 6,45 Meter. Bei Nowa Sol gilt ab 4,5 Meter Alarmzustand. Die Situation sei aber unter Kontrolle, schrieb Bürgermeisterin Beata Kulczycka in sozialen Medien.

Quelle: ntv.de, toh/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen