"Um Gesundheit zu schützen" Papst sagt kurzfristig Karfreitags-Prozession ab
29.03.2024, 22:45 Uhr Artikel anhören
Gesundheitlich angeschlagen: An der Passionsliturgie im Petersdom nahm der Papst noch teil.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die traditionelle Kreuzwegs-Prozession soll in wenigen Minuten in Rom beginnen, da trifft die Absage des Vatikans ein. Der Papst müsse auf seine Gesundheit achten, heißt es zur Begründung. Auch im vergangenen Jahr musste Franziskus passen.
Der mit Gesundheitsproblemen kämpfende Papst Franziskus hat kurzfristig seine Teilnahme an der traditionellen Kreuzweg-Prozession in Rom abgesagt. Dies geschehe, "um seine Gesundheit zu schützen", erklärte am Abend der Vatikan nur wenige Minuten vor Beginn der Andacht. Der 87-Jährige werde stattdessen von seiner Residenz aus die am Kolosseum in Rom stattfindende Prozession verfolgen. Auch im vergangenen Jahr hatte der Papst kurzfristig seine Teilnahme an der traditionellen Prozession zwei Tage vor Ostern abgesagt. Es war das erste Mal in seinem 2013 begonnenen Pontifikat, dass er nicht daran teilnahm.
Der Papst kämpft seit geraumer Zeit mit Gesundheitsproblemen. Derzeit leidet er an den Folgen einer Atemwegsinfektion. Langes Sprechen fällt ihm erkennbar schwer. Allerdings hatte er am Donnerstag noch beim jährlichen Ritual zum Gründonnerstag erstmals ausschließlich weiblichen Häftlingen die Füße gewaschen. Der 87-Jährige besuchte dafür das Frauengefängnis Rebibbia am nordöstlichen Stadtrand von Rom, wo er in einem Rollstuhl sitzend zwölf der Insassinnen die Füße wusch. Einige der Frauen weinten während des Rituals, das in der christlichen Tradition an das letzte Abendmahl erinnern soll, bei dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch.
Aufgerufen, anderen zu dienen

Einige der Frauen weinen, als der Papst ihnen die Füße wäscht.
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"Wir alle kennen kleine und große Misserfolge", sagte der Papst während einer kleinen Messe im Hof der Haftanstalt, in der rund 370 Frauen einsitzen. Das Waschen der Füße sei "eine Geste, die uns dazu aufruft, anderen zu dienen". Seit seiner Wahl im Jahr 2013 hat das Oberhaupt der katholischen Kirche wiederholt Gefängnisse oder Flüchtlingsunterkünfte besucht und ehemaligen Mitgliedern der Mafia, Kranken und marginalisierten Gruppen die Füße gewaschen.
Mit der Karwoche wird Jesus' letzter Tage vor seiner Auferstehung an Ostern gedacht. Am Sonntag verkündet der Papst traditionell die Osterbotschaft und spendet den Segen "Urbi et Orbi".
Quelle: ntv.de, mau/AFP