Widerstand gegen Kontrolle Polizei ermittelt nach Clan-Razzia gegen Anwärter
14.01.2019, 14:28 Uhr
Etwa 1300 Polizisten waren am Samstagabend zeitgleich unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg, Recklinghausen, Bochum und Gelsenkirchen im Einsatz.
(Foto: dpa)
14 Menschen nimmt die Polizei bei ihrer bisher größten Razzia gegen kriminelle Großfamilien im Ruhrgebiet fest. Darunter ist auch ein Kommissaranwärter. Der junge Mann soll Widerstand gegen eine Kontrolle geleistet haben.
Nach der Großrazzia gegen Clankriminalität im Ruhrgebiet ermittelt die Polizei auch gegen einen Polizeischüler. Der Kommissaranwärter soll am frühen Sonntagmorgen Widerstand gegen eine Kontrolle in Essen geleistet haben, wie eine Sprecherin der Polizei Essen sagte. Gegen ihn seien eine Strafanzeige erstattet und disziplinarrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden.
Nach Informationen des "Westfalen-Blatts" soll der Polizeischüler mit drei anderen Männern in einem Auto kontrolliert worden sein. Demzufolge zweifelte er die Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes an. Gegen eine Durchsuchung durch seine Kollegen soll er sich energisch gewehrt und versucht haben, sich loszureißen. Die "Bild"-Zeitung berichtet, er sei daraufhin festgenommen und in Polizeigewahrsam gebracht worden. Am nächsten Morgen habe er nach Hause gehen dürfen.
Etwa 1300 Polizisten waren am Samstagabend zeitgleich unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg, Recklinghausen, Bochum und Gelsenkirchen im Einsatz. Insgesamt wurden laut dem Landesinnenministerium mehr als 1500 Menschen und über 100 Shisha-Bars, Wettbüros, Spielhallen und Diskotheken kontrolliert. Dabei wurden unter anderem mehr als Hundert Kilogramm unversteuerter Tabak und zehn Waffen beschlagnahmt. 25 Betriebe wurden von den Behörden wegen Baurechts- oder Hygienemängeln sofort geschlossen.
Laut NRW-Innenministerium handelte es sich um die größte Razzia gegen Clankriminalität in der Geschichte des Bundeslandes. In Duisburg soll nach Angaben der Polizei im Laufe des Tages entschieden werden, ob in zwei Fällen Haftbefehl beantragt wird. Dort waren zwei Tatverdächtige wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln festgenommen worden. In Essen wurden gegen einen Mann Ermittlungen wegen Diebstahls eröffnet. Insgesamt waren 14 Menschen festgenommen worden. Bei der Razzia fielen nach Polizeiangaben mehrere Personen auf, die Ersatzfreiheitsstrafen absitzen müssten.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa