Panorama

Wegen verdächtigen MannesPolizei evakuiert kurzzeitig Kölner Dom

22.06.2018, 17:38 Uhr
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Sicherheitskräfte suchen den Kölner Dom nach Sprengstoff ab. (Foto: picture alliance/dpa)

Am Morgen alarmiert der Sicherheitsdienst des Kölner Doms die Polizei. Der Grund: Ein auffälliger Mann, der mit einem Transporter unterwegs ist.

Der Kölner Dom ist evakuiert und nach Sprengstoff abgesucht worden, nachdem ein Mann mit einem Transporter vorgefahren und mehrmals in den Dom gelaufen war. Der 26-Jährige aus dem Raum Aachen habe sich auffällig verhalten und sei von Polizisten in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. Er sei mit dem Wagen auf der Domplatte vorgefahren. In der Kathedrale soll er über Bänke geklettert sein und Menschen angesprochen haben.

Der Sicherheitsdienst des Doms hatte gegen 8.15 Uhr die Polizei alarmiert. Nach Aufforderung von Dom-Mitarbeitern hatte der Mann den Transporter noch in eine Seitenstraße umgeparkt, bevor er sich von Polizisten widerstandslos abführen ließ. Der Dom wurde dennoch gesperrt und evakuiert.

Laut Schnelltest stand der 26-Jährige unter Drogeneinfluss. Ein Arzt entnahm ihm daraufhin eine Blutprobe. Normalerweise ist die Domplatte für Fahrzeuge gesperrt. Wegen des Anlieferverkehrs seien zu der Zeit aber die "Anti-Terror-Poller" heruntergefahren gewesen. Als die Spürhunde nichts fanden, konnte Entwarnung gegeben werden: Nach gut drei Stunden öffnete die Kathedrale wieder für Besucher. Mehrere Dutzend warteten bereits und strömten gegen 11.30 Uhr in den Dom.

Verdächtiger wollte den Dom nur besuchen

Dompropst Gerd Bachner bedauerte die Unannehmlichkeiten, die durch die Räumung für die Gottesdienst- und Dombesucher entstanden seien. Die Sicherheit der Besucher habe aber absolute Priorität. Der 26-Jährige sagte der Polizei, er habe den Dom lediglich besuchen wollen. Gegen Mittag durfte er die Polizeiwache verlassen. Der Mann ist der Polizei bislang nicht aufgefallen. Der Transporter war leer gewesen, es wurde darin nicht Verdächtiges entdeckt.

Einen gültigen Führerschein besitzt der 26-Jährige allerdings nicht. Deswegen wird nun wegen Fahrens ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss gegen ihn ermittelt. Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund wurden nicht gefunden. In Köln war in der vergangenen Woche ein Tunesier festgenommen worden, der versucht haben soll, mit dem sehr starken Gift Rizin einen islamistischen Anschlag zu begehen.

Quelle: agr/dpa

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