Drama in Euskirchen Polizei macht Mitschüler verantwortlich
24.09.2016, 15:25 Uhr
Das Schulgebäude in Euskirchen.
(Foto: dpa)
Rangeleien auf Schulhöfen sind normal. Dass so auf einen Jungen einprügelt wird, dass dieser mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus muss, ist grausam. Nun glauben die Ermittler den Täter zu kennen: Es ist ein anderes Kind.
Ein Mitschüler soll für den Angriff auf einen lebensgefährlich verletzten Zwölfjährigen in Euskirchen verantwortlich sein. Dieser Verdacht habe sich erhärtet, nachdem man weitere Kinder befragt habe, gab die Polizei in Nordrhein-Westfalen bekannt.
"Nach dem, was wir bis jetzt aus Schilderungen erfahren haben, gehen wir nur von einem agierenden Täter aus", sagte der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Robin Faßbender. Dabei handele es sich um einen anderen Jungen im strafunmündigen Alter - also unter 14 Jahre. Auch wenn sich der Verdacht weiter erhärten sollte, müsste er sich für die Tat nicht vor Gericht verantworten. Es sei aber das Jugendamt eingeschaltet worden, sagte Faßbender.
Eine Lehrerin der Gesamtschule Euskirchen hatte am Donnerstag den Notarzt gerufen, weil der Zwölfjährige über Schmerzen klagte und benommen war. Wie sich herausstellte, hatte er wohl bei einer Prügelattacke lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Per Hubschrauber musste er später in eine Kölner Klinik geflogen werden.
Polizei hofft auf Zeugen
Zur Frage, ob der Junge noch in Lebengefahr schwebe, sagte Faßbender: "Er ist noch in intensivmedizinischer Behandlung."
Die Ermittler hatten zuvor mehrere Kinder im Beisein ihrer Eltern befragt. Zu weiteren Details des Falls wollten sie sich auch deshalb nicht äußern, weil sie auf weitere Zeugen hoffen. Es gebe Grund zur Annahme, dass weitere Schüler das Geschehen beobachtet haben könnten. Diese sollten nicht durch öffentliche Berichte vorher beeinflusst werden.
Der Angriff hatte sich auf dem Schulgelände während des Schulbetriebs ereignet. Schon kurz nach Bekanntwerden des Falls gab es Hinweise, dass Mitschüler für den Angriff verantwortlich sein könnten. Der Zwölfjährige sei zunächst ansprechbar gewesen und habe Angaben machen können. Die Gesamtschule wird nach Angaben der Kölner Bezirksregierung mittlerweile von einem Krisenbeauftragten beraten.
Quelle: ntv.de, chr/jaz/dpa