In den Straßen von FergusonPolizei nimmt deutsche Journalisten fest

In Ferguson ist die Lage weiter angespannt: Auf offener Straße nimmt die Polizei zwei deutsche Journalisten fest und bringt sie ins Gefängnis. Nach wenigen Stunden sind sie wieder frei - doch anscheinend hat die Polizei Journalisten im Visier.
Bei ihrer Berichterstattung über die anhaltenden Proteste in der US-Kleinstadt Ferguson sind zwei deutsche Journalisten von der Polizei festgenommen worden. Laut einem Bericht der "Welt" wurden Ansgar Graw und Frank Herrmann in Handschellen abgeführt und ins Gefängnis gebracht. Drei Stunden später wurden sie freigelassen. Graw schreibt für die "Welt"-Gruppe, Herrmann für eine Reihe von Regionalzeitungen.
Hintergrund der Festnahme soll dem Bericht zufolge eine Aufforderung der Polizei gewesen sein, auf einer fast menschenleeren Straße nicht stehen zu bleiben. Beide Reporter versichern, der Aufforderung gefolgt zu sein.
Die Vorwürfe seien "völlig absurd", hätten Journalisten einschüchtern und von ihrer Arbeit abhalten sollen, sagte Hermann. Die Polizei habe die Berichterstattung verhindern wollen, sagte Graw, und sprach von einer "eklatanten Verletzung der Pressefreiheit".
Die Polizei in Ferguson war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das Vorgehen der Polizei gegen Journalisten war in den vergangenen Tagen kritisiert worden. Zwei Reporter waren etwa in einem Fast-Food-Restaurant festgenommen worden, darunter ein Journalist der "Washington Post". Ein Kamera-Team soll von der Arbeit abgehalten worden sein. Seit den tödlichen Schüssen auf einen schwarzen Teenager kam es in Ferguson immer wieder zu Protesten und Unruhen.