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Messerattacke in Lübeck Polizist erschießt 18-Jährigen

Ein Polizist hat in Lübeck einen mit Messern bewaffneten 18-Jährigen bei einem Einsatz erschossen. Der Beamte sei am Mittwochmorgen von dem jungen Mann mit einem Messer angegriffen worden und habe in Notwehr gehandelt, sagte der Pressesprecher der Bezirkskriminalinspektion in Lübeck, Peter Diedrich.

Die Polizei war wegen eines Familiendramas in das Mehrfamilienhaus im Lübecker Stadtteil St. Lorenz Nord gerufen worden, wo der 18-Jähriger seinen Vater mit Messern angegriffen hatte.

Nach Angaben von Diedrich traf die Polizei gegen 8.20 Uhr in der Beethovenstraße ein. Dort hatte der junge Mann seinen 44 Jahre alten Vater mit einem Messer am Kopf verletzt. Blutüberströmt war das Opfer zu einem Nachbarn geflüchtet, der die Polizei alarmierte. Als zwei Beamte die Wohnung im Obergeschoss des Hauses betraten, richtete der Jugendliche zwei Messer auf sie. Er reagierte nicht auf die Versuche der Polizisten, mit ihm zu sprechen. Die Beamten zogen sich daraufhin auf den Flur zurück und riefen ein Sondereinsatzkommando zu Hilfe. Plötzlich stürmte der 18-Jährige nach Polizeidarstellung aus der Wohnung und ging mit zwei Messern auf die Beamten los.

Sie forderten ihn vergeblich auf, die Waffen wegzulegen. In dieser Situation habe einer von ihnen seine Dienstwaffe gezogen und auf den Angreifer geschossen, sagte Diedrich. Die Schüsse trafen den jungen Mann in den Bauch, er starb noch am Tatort. Die Polizei prüft jetzt, ob der 18-Jährige unter Drogen stand. Er war bislang nicht straffällig geworden.

Der 44-jährige Vater wurde in die Lübecker Uniklinik gebracht. Er schwebt nach Polizeiangaben aber nicht in Lebensgefahr. Warum es zu dem blutigen Familienstreit kam, ist noch unklar. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen sowohl wegen der Todesschüsse als auch wegen des Angriffs des 18- Jährigen auf seinen Vater aufgenommen. Der Polizist, der nach den Worten von Diedrich als erfahrener Beamter gilt, wird psychologisch betreut.

Quelle: ntv.de

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