Panorama

Positivquote fällt leicht RKI: Omikron-Welle entschleunigt sich

Es gibt noch immer sehr viele Neuinfektionen in Deutschland. Die Zahl durchgeführter PCR-Tests sinkt allerdings um knapp 150.000 im Vergleich zur Vorwoche.

Es gibt noch immer sehr viele Neuinfektionen in Deutschland. Die Zahl durchgeführter PCR-Tests sinkt allerdings um knapp 150.000 im Vergleich zur Vorwoche.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Robert-Koch-Institut verbreitet in seinem Wochenbericht ganz vorsichtigen Optimismus: Der Gipfel der Omikron-Welle könnte erreicht sein. Neuinfektionen nehmen nur noch leicht zu, die Quote positiver Tests sogar ab. Allerdings kommen wieder mehr Covid-Patienten ins Krankenhaus.

Deutschland befand sich mit mehr als einer Million gemeldeten Neuinfektionen in der sechsten Kalenderwoche (7. bis 13. Februar) auf dem Höhepunkt der fünften Welle der Covid-19-Pandemie. Aktuell scheint der Scheitelpunkt dieser Welle erreicht zu sein, meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht.

In Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, und Schleswig-Holstein gehen die Inzidenzen insgesamt zurück. In diesen Bundesländern setzte die Omikron-Welle allerdings auch besonders zeitig ein. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo in Kalenderwoche 6 noch steigende Inzidenzen beobachtet wurden, scheinen sich die Fallzahlen aktuell zu stabilisieren. Eine tiefergehende Analyse der Zahlen gibt es hier.

Insgesamt stiegen die Fallzahlen deutlich langsamer als zuvor. Der Zuwachs war mit 1 Prozent deutlich geringer als in der Woche zuvor, als die Zahl der Neuinfektionen noch um rund 14 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen war. Der Höhepunkt der fünften Welle ist damit nach Einschätzung des RKI aller Voraussicht nach erreicht.

Rückgang bei PCR-Tests

Der Infektionsdruck in der Bevölkerung bleibe allerdings hoch: In Kalenderwoche 6 nahm der Anteil positiver PCR-Tests nur ganz leicht von 44,6 auf 44,3 Prozent ab, wenngleich die Zahl der durchgeführten PCR-Tests um knapp 150.000 auf 2,46 Millionen sank.

Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen wurden weiterhin bei Kindern im Alter zwischen 5 und 14 Jahren mit mehr als 3300 Fällen je 100.000 Einwohner gemessen. Aber auch in den höheren Altersgruppen stiegen die Inzidenzwerte weiter deutlich an. Ebenso stieg die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen im Vergleich zur Vorwoche erneut an.

Die Hospitalisierungsinzidenz aus den Meldedaten wie auch die Belegungskapazitäten im Intensivregister (DIVI) zeigen, dass die Zahl der Krankenhaus-Neuaufnahmen auf einem konstanten Niveau bleibt, die Fallzahlen zuletzt sogar wieder leicht angestiegen sind. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Neuinfektionen ist der Zuwachs allerdings moderat und deutlich geringer als in allen vier Pandemie-Wellen bisher. Dies ist laut RKI einerseits auf die gegen schwere Krankheitsverläufe sehr gut wirksame Impfung und andererseits auf die grundsätzlich geringere Krankheitsschwere bei Infektionen durch die Omikron-Variante zurückzuführen. Das höchste Hospitalisierungsrisiko liegt weiterhin mit großem Abstand in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen.

Omikron-Subtyp BA.2 öfter nachgewiesen

Omikron bleibt in Deutschland die dominierende SARS-CoV-2-Variante, wobei der Anteil des Subtyps BA.1 derzeit 83,6 Prozent beträgt und der Anteil von BA.2 weiter auf 14,9 Prozent angestiegen ist. In der Vorwoche lag der Anteil von BA.2 noch bei 10,4 Prozent. Die Delta-Variante spielt mit einem Anteil von 0,8 Prozent dagegen derzeit so gut wie keine Rolle. Bezüglich der Eigenschaften wie etwa der Krankheitsschwere oder der Übertragbarkeit beim Omikron-Subtyp BA.2 liegen bisher kaum Erkenntnisse vor. Laut RKI ist eine erneute Zunahme von Neuinfektionen nicht auszuschließen. Dabei könnten auch die kürzlich durch Bund und Länder beschlossenen Lockerungen eine Rolle spielen, wenn Kontakte dadurch wieder zunehmen.

Die zentrale Maßnahme, dem entgegenzuwirken, ist die Impfung. Bis zum 15. Februar waren 76 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und 75 Prozent grundimmunisiert (in der Regel zwei Impfungen). Darüber hinaus erhielten 56 Prozent der Bevölkerung bereits eine Auffrischimpfung. Aber weiterhin ist mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) zwischen 18 und 59 Jahren und mehr als jeder Zehnte (11 Prozent) in der Altersgruppe ab 60 noch nicht geimpft. Dabei schätzt das RKI die Infektionsgefährdung für die Gruppe der Ungeimpften als sehr hoch ein. Für Genesene und Geimpfte mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) wird die Gefährdung als hoch und für Geimpfte mit Auffrischimpfung (dreimalige Impfung) als moderat eingeschätzt.

Quelle: ntv.de, als

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