Wer bekommt das Vakzin zuerst? RKI soll zentrales Impfregister aufbauen
09.11.2020, 11:02 Uhr
Noch ist der Impfstoff gegen das Coronavirus nicht da, doch die Pläne für eine große Impfkampagne werden schon festgezurrt. Nach ersten Informationen sind Risikogruppen und Pflegekräfte zuerst dran. Wer geimpft ist, soll dann anonymisiert zentral beim RKI vermerkt werden.
Die Bundesregierung plant nach einem Medienbericht eine zentrale Dokumentation etwaiger Impfungen, wenn Corona-Impfstoffe erstmal verfügbar sind. "Hierzu soll ein webbasiertes Datenportal verwendet werden, welches bis zum Beginn der Impfaktivitäten in Deutschland durch das Robert-Koch-Institut (RKI) entwickelt werden soll", zitiert das Nachrichtenportal "ThePioneer" aus der Nationalen Impfstrategie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Sie soll dem Bericht zufolge am heutigen Montag vom Corona-Kabinett beschlossen werden.
Die Regierung beabsichtigt damit einen möglichst umfassenden und aktuellen Überblick darüber, welche Bevölkerungsgruppen bereits geimpft sind. Erfasst werden sollen demnach nicht-personenbezogene Angaben wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Impf-Indikation sowie der Ort der Impfung, Impfdatum und das Impfstoff-Produkt mit Chargennummer.
In dem Dokument werden laut dem Portal sieben mögliche Impfstoffe genannt, für die eine Zulassung innerhalb der EU angestrebt wird. Darunter ist der des Mainzer Unternehmens Biontech, das mit dem US-Pharmariesen Pfizer kooperiert, und der von Curevac aus Tübingen. "Einige Impfstoffhersteller haben noch im Jahr 2020 eine mögliche erste Auslieferung von Impfstoffdosen an die EU-Mitgliedstaaten in Aussicht gestellt", heißt es.
Zu Beginn werde es vermutlich limitierte Mengen geben, für vorrangige Personengruppen wie Risikogruppen und medizinisches oder Pflegepersonal, heißt es in dem Dokument. "Sobald ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung stehen, wird angestrebt, die Impfaktivitäten in das Regelsystem übergehen zu lassen." Auch Kanzlerin Angela Merkel hatte in ihrem Video-Podcast die Schwerpunktsetzung skizziert: "Ganz vorn dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und auch Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören. Das sind dann allerdings schon recht viele in unserem Land."
Quelle: ntv.de, jog/dpa