Verzweifelte Suche in EnglandRadiomoderator rettet Anrufer das Leben

In einer britischen Anrufsendung meldet sich ein Mann, der nicht mehr leben will. Er hat Drogen genommen, die nun beginnen zu wirken. Doch der Anrufer hat nicht mit Moderator Iain Lee gerechnet.
Der britische Radiomoderator Iain Lee beendet das Jahr 2018 als Lebensretter. In der "Late Night Alternative Show" von Lee meldete sich ein Anrufer, der sich nur als Chris vorstellte. Der Mann war nur schlecht zu verstehen und berichtete, er habe einen Drogencocktail genommen, weil er nicht mehr leben wolle.
Lee versucht den Mann in ein Gespräch zu verwickeln. Daraufhin berichtet Chris, er leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung und an Depressionen. Er sagt, er wolle sterben.
Dies lässt der Moderator jedoch nicht gelten: "Halt die Klappe, Mann, ich weiß, dass du sterben willst, Bruder, aber ich liebe dich. Ich liebe dich. Vielleicht möchtest du sterben, aber darüber können wir morgen sprechen." Parallel zu dem Gespräch werden Rettungsdienste alarmiert und mit allen Informationen versorgt, die Lee von Chris in Erfahrung bringen kann.
Die Hörer der Sendung bekommen ebenso wie der Moderator mit, dass Chris fast 60 Jahre ist und sich in Plymouth in der Nähe eines Nachtclubs befand. Lee beschwört den Anrufer: "Was auch immer passiert ist, ich verspreche Ihnen, dass es geregelt werden kann." Es werde vielleicht nicht einfach sein, aber es gebe auf jeden Fall eine bessere Lösung als diese.
Immer wieder fordert er Chris auf, wach zu bleiben, während Sanitäter und Polizei auf der Suche nach dem Mann sind. Minutenlang ist jedoch von Chris keine Antwort zu hören und die schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Dann aber hört man doch wieder ein undeutliches Murmeln, mit dem sich der Anrufer zurückmeldet.
Für Lee wird das Gespräch kaum erträglich. "Ja, Bruder. Das ganze Land hält die Luft an. Wir haben dich für ungefähr zehn Minuten verloren, Mann", sagt er. Nach endlosen 27 Minuten trifft endlich die Polizei bei Chris ein. Im Studio bricht Lee darauf in Tränen aus.
Der Polizeiinspektor von Devon und Cornwall, Kevin Morley, dankte Lee in einem Tweet und schrieb dann: "Dies ist ein sehr typischer Anruf für uns und der Dezember ist für viele ein harter Monat." Vom Rettungsdienst kam später die Information, dass ein männlicher Patient behandelt und dann ins Krankenhaus gebracht wurde.