Filmreifer Überfall in BerlinRäuber scheitern an Geldtransporter

Mit einem raffinierten Plan wollen Räuber in Berlin den Inhalt eines Geldtransporters in ihren Besitz bringen. Doch obwohl sie beeindruckende Waffen und einen Trennschleifer dabei haben, misslingt ihr Plan.
In Berlin haben sich bei einem versuchten Raubüberfall Szenen wie in einem Fernsehkrimi abgespielt. Zunächst keilten zwei Autos im Stadtteil Marienfelde einen Geldtransporter ein und stoppten ihn dadurch. Offenbar versprachen sie sich von der Tour in einem nahen Gewerbegebiet eine nennenswerte Beute.
Dann eröffneten mindestens vier Personen das Feuer auf die zwei 45- und 46-jährigen Männer im Fahrzeug. Dabei sollen sie großkalibrige Waffen benutzt haben, möglicherweise Sturmgewehre oder Automatikwaffen. Doch behielten Fahrer und Beifahrer die Ruhe, obwohl die Täter mit scharfer Munition auf den Wagen feuerten, wie Polizeisprecher Michael Gassen der "Berliner Morgenpost" sagte. Wegen der besonderen Panzerung des Transporters wurde keiner der beiden Fahrer verletzt. Die beiden Männer stünden jedoch "unter dem Eindruck des Geschehens", so ein Polizeisprecher.
Als die Täter versuchten, den Geldtransporter mit einer Flex zu öffnen, scheiterten sie erneut an dem gepanzerten Gehäuse und brachen ihren Raub schließlich ab. Ohne Beute flüchteten sie in einem der beiden Fahrzeuge. Das zurückgelassene Auto setzten sie zuvor noch in Brand, wahrscheinlich um Spuren zu verwischen.
Noch ein Fluchtwagen?
Später wurde an einer Tankstelle in der Nähe des Tatorts ein weiteres brennendes Fahrzeug gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich dabei um das zweite Auto der Täter handelte. Eine Bestätigung dafür gibt es aber noch nicht. Kriminaltechniker waren mit der Sicherung von Spuren am weiträumig abgesperrten Tatort beschäftigt.
Bereits am Abend wurden vor Ort Zeugen befragt, hieß es. Vor allem die Fahrer des Geldtransporters könnten möglicherweise Täterbeschreibungen liefern. Von den vermutlich insgesamt sechs gescheiterten Räubern fehlt trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen noch jede Spur. Möglicherweise stand noch ein weiteres Fluchtfahrzeug bereit.