Zur Abschreckung Rheinbad wird künftig videoüberwacht
29.07.2019, 13:44 Uhr
Die Tumulte im Düsseldorfer Rheinbad sorgen für viel Furore - zu Unrecht, sagt Oberbürgermeister Geisel nun. Dennoch soll eine Reihe von Maßnahmen Randalierer abschrecken. Auch ausländerrechtliche Konsequenzen sollen ins Spiel kommen.
Nach den Tumulten im Düsseldorfer Rheinbad hat Oberbürgermeister Thomas Geisel dem Eindruck widersprochen, dass "marodierende Jugendbanden" die Herrschaft über das Bad übernommen hätten. "Anhand des Bildmaterials einer Videokamera konnten wir gut beobachten, was sich im Rheinbad abgespielt hat", sagte der SPD-Politiker bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz. "Es ist ein völlig falscher Eindruck, zu glauben, dass Familien das Bad nicht mehr aufsuchen konnten, weil es von Jugendlichen in Herrschaft genommen wurde." Diesen Eindruck hätten Medienberichte und insbesondere Reaktionen im Netz erweckt - er treffe jedoch nicht zu.
Dem Videomaterial zufolge hätten 20 bis 60 Jugendliche zum Teil nordafrikanischer Herkunft die Rutschanlage gestürmt. Andere Badegäste seien aber nicht nachhaltig gestört worden.
Dennoch werden laut Geisel nun mehrere Maßnahmen getroffen, die dafür sorgen sollen, "dass die Menschen subjektiv ein Gefühl der Sicherheit haben und wir auch objektiv dafür sorgen, dass Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, abgeschreckt werden". So soll eine Ausweispflicht eingeführt werden. Besucher müssten sich zudem im Klaren sein, dass ihr Aufenthalt in dem Bad gefilmt wird. Ab sofort werde es eine Videoüberwachung geben. Zudem sollen Badegäste Bändchen erhalten, anhand derer sichtbar sein soll, dass sie sich keinen illegalen Zugang zum Bad verschafft haben. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass so das Sicherheitsgefühl der Badegäste und die abschreckende Wirkung erhöht werden", so Geisel.
"Ausländerrechtliche Konsequenzen prüfen"
Zuvor hatte der Oberbürgermeister bereits ausländerrechtliche Konsequenzen ins Spiel gebracht. Dem "Morgenmagazin" sagt er, dass man durch die neue Ausweispflicht die Personalien von Störern aufnehme könne, gegen die dann Verfahren eingeleitet würden - die dann "möglicherweise auch zu aufenthaltsbeendigenden Maßnahmen führen könnten". Die "ausländerrechtlichen Konsequenzen" hätten die zuständigen Behörden zu entscheiden.
Auch der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings, forderte, die Aufenthaltsrechte der Randalierer zu prüfen. "In solchen Fällen müssen Bund, Länder und Kommune auch noch konsequenter bei aufenthaltsbeendenden Maßnahmen zusammenarbeiten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post".
Quelle: ntv.de, ftü/dpa