Wieder ein Wildschwein?Rheinland-Pfalz rätselt über mutmaßliche Großkatze
Ein Jäger fotografiert vom Hochsitz aus ein größeres Tier. Doch handelt es sich wirklich um eine Großkatze? Eine Fährtensuche soll Klärung bringen. Was weiß man bisher?
Woher stammen die Informationen über eine Sichtung?
Ein Jäger hatte von einem Hochsitz in einem Wald bei Altenahr unweit der Grenze zu Nordrhein-Westfalen am Dienstagabend ein Tier entdeckt und fotografiert. Laut einer Mitteilung der Verbandsgemeinde Altenahr äußerte er den Verdacht, dass es sich bei dem gesichteten Tier um eine Raubkatze handeln könnte.
Gibt es Beweise dafür, um welches Tier es sich handelt?
Auf der Grundlage der Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Jägers ist nicht eindeutig festzustellen, welches Tier dem Jäger da vor die Linse gelaufen ist. Am Mittwoch wurden Fährtensucher beauftragt. Mit ihrer Expertise soll das gesichtete Tier anhand möglicher Spuren genauer identifiziert werden. Bürgermeister Dominik Gieler nannte es am Mittwoch schwierig, die Lage zu bewerten. "Das Tier ist aus mehreren hundert Meter in der Nacht gesichtet worden. Man kann erahnen, dass es sich gegebenenfalls um eine Wildkatze handelt. Allerdings ist schwer einzuschätzen, wie groß sie ist und um welche Gattung es sich handelt." Man setze erst einmal auf die Fährtensuche.
Welche Möglichkeiten gibt es denn?
Soweit sich das bei der schlechten Bildqualität beurteilen lässt, handelt es sich um ein Tier mit vier Beinen und Schwanz. Es könnte eine große Hauskatze, eine Wildkatze oder eben vielleicht auch eine Großkatze sein. Auch ein Hund, ein Wildschwein oder irgendein anderes ungünstig fotografiertes Tier kommen infrage.
In welcher Gegend soll das Tier unterwegs sein?
Die Sichtung stammt aus einem Waldstück bei Kalenborn an der Grenze zum Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Wie schnell wird sich klären, was für ein Tier es ist?
"Es ist schwierig", sagte der Sprecher der Verbandsgemeinde am Mittwochnachmittag. "Das Tier wird ja nicht da stehen und auf uns warten." Bürgermeister Dominik Gieler sagte: "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Stunden beziehungsweise am nächsten morgigen Tag weitere Informationen haben, um die Lage besser einschätzen zu können."
Wie gingen ähnliche Sichtungen in der Vergangenheit aus?
2023 hatte ein Fall in Kleinmachnow südlich von Berlin sogar international für Aufsehen gesorgt: Ein vermeintlicher Löwe entpuppte sich aber als Wildschwein. Ähnlich verlief die Sichtung einer vermeintlichen Großkatze im sächsischen Braunsbedra im Juni, die sich später als deutlich kleiner herausstellte. Normalerweise gibt es diese Sichtungen aber eher im Sommer, weshalb sie in der eher nachrichtenarmen Zeit Sommerlochtiere genannt werden.
