Heckenschnitt möglichst leise Scholz sucht neuen Bundeskanzlergärtner
18.04.2023, 09:54 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
"Ansprüche, die weit über das übliche Maß hinausgehen": Die Gärten des Bundeskanzlers sind 32.000 Quadratmeter groß.
(Foto: IMAGO/Christian Spicker)
Der Rasen rund ums Kanzleramt darf nie länger als fünf Zentimeter hoch sein. Damit Scholz nicht bei der Arbeit gestört wird, müssen Heckenscheren und Rasenmäher dabei äußerst leise zu Werke gehen. Die Wünsche an den neuen Gärtner sind vielfältig.
Das Bundeskanzleramt sucht nach einem Gärtnerbetrieb für die 32.000 Quadratmeter große repräsentative Grünfläche am Sitz des Regierungschefs. Wer den Auftrag für die Gartenpflege ab 2024 haben wolle, müsse dem Stellengesuch zufolge "besonders hohe Anforderungen an Leistungsfähigkeit" erfüllen und Ansprüche befriedigen, die "weit über das übliche Maß" hinausgingen, berichtete die Zeitung.
Demnach müssen die künftigen Kanzlergärtner unter anderem dafür sorgen, dass beim "Zier- und Gebrauchsrasen" vor dem Gebäude im Berliner Regierungsviertel "zwingend" eine maximale Höhe von fünf Zentimetern eingehalten wird. Wöchentliches Trimmen der Grünflächen sei zudem im Frühjahr und Sommer Pflicht.
Mit der Peilschnur zur akkuraten Form
Beim Heckenschnitt muss der Ausschreibung zufolge die "strenge geometrische Form" eingehalten werden, wobei zwecks Erreichen einer "akkuraten Form" die "Verwendung einer Peilschnur" verpflichtend sei. Schließlich würden die Freiflächen des Kanzleramtes "für hochrangige Veranstaltungen" genutzt, darunter etwa 60 Staatsbesuche pro Jahr, weshalb ein "sauberer und gepflegter Zustand" herzustellen sei.
Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt: Rasen wird wöchentlich getrimmt.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Bei ihren Arbeiten müssen die künftigen Gärtner trotz all der Voraussetzungen auch Rücksicht auf die Konzentrationsfähigkeit des Bundeskanzlers sowie seiner Mitarbeiter und Gäste legen: Rasenmäher oder Heckenscheren müssten "möglichst minimale Geräusche verursachen" und dürften einen "Schallleistungspegel" von 98 Dezibel nicht überschreiten.
Alle im Kanzlergarten eingesetzten Arbeiter müssen sich demnach ferner einer strengen Sicherheitsüberprüfung stellen. Wie kostspielig die Pflege der Kanzlergärten ist, ist laut "Bild"-Zeitung nicht bekannt. Für die gesamte "Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen" des Kanzleramtes seien im Bundeshaushalt für das Jahr 2023 5,7 Millionen Euro eingeplant.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 17. April 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mau/AFP