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Liebhaber vergiftet"Schwarze Witwe" muss 14 Jahre in Haft

15.01.2019, 19:20 Uhr
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An der Côte d'Azur suchte sich Patricia Dagorn ihre Liebhaber. (Foto: picture alliance / dpa)

Die Französin Patricia Dagorn vergiftet zwei ältere Liebhaber, um an ihr Erbe zu gelangen. Ein Berufungsgericht verurteilt die "Schwarze Witwe" der Côte d'Azur dafür zu einer Gefängnisstrafe - reduziert aber das Strafmaß für die 58-Jährige.

Weil sie ihren Liebhabern Gift verabreichte, ist eine als "Schwarze Witwe" der Côte d'Azur bekannte Frau zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Die 58-jährige Patricia Dagorn habe sich das Geld ihrer Opfer erschleichen wollen, urteilte das Berufungsgericht in Aix-en-Provence im Süden Frankreichs. In erster Instanz war sie in Nizza deshalb zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das Gericht sprach Dagorn schuldig, weil sie zwei Senioren in Kaffee, Schokoladenkuchen oder Salat Valium verabreicht hatte. Sie habe die Männer von ihren Familien ferngehalten und es darauf abgesehen, sich ihr Erbe zu erschleichen, hieß es. Vom Vorwurf des Mordes an zwei weiteren Männern wurde sie aber freigesprochen. In deren Blut waren ebenfalls Valium-Spuren gefunden worden. Die Generalanwältin hatte deshalb 30 Jahre Haft gefordert.

Die Ermittler glauben, dass Dagorn seit ihrem Umzug an die französische Riviera im Jahr 2011 Kontakte zu mindestens 20 älteren Männern hatte, die sie über Partnervermittlungsagenturen kennenlernte. In vielen Fällen bat sie ihre Bekannten um Geld, stahl Dokumente von ihnen oder verlangte, dass sie sie in deren Testament aufnehmen. Dagorns jüngster Sohn sagte 2013 der Lokalzeitung "Nice Matin", seine Mutter sei schon immer davon "besessen" gewesen, rasch und einfach an Geld zu kommen.

Dagorn selbst beharrt auf ihrer Unschuld und hatte deshalb den Berufungsprozess angestrengt. Sie habe sich einfach mit älteren Männern wohlgefühlt, sagte sie bereits im ersten Prozess. Ihre Anwälte plädierten auf einen Freispruch aus Mangel an Beweisen.

Quelle: jpe/AFP

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