Panik in NotunterkünftenSchweres Nachbeben erschüttert Lombok

Retter suchen nach dem Erdbeben vom vergangenen Sonntag noch nach Überlebenden in den Trümmern, als auf der indonesischen Ferieninsel Lombok erneut heftig die Erde bebt. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt.
Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist die indonesische Ferieninsel Lombok von einem schweren Nachbeben erschüttert worden. Amtlichen Angaben zufolge bebte die Erde im Nordwesten der Insel bei einer Stärke von 6,2, die US-Erdbebenwarte USGS spricht von einer Stärke von 5,9. Dabei stürzten erneut mehrere Gebäude ein. Ob es auch weitere Todesopfer oder Verletzte gab, ist noch nicht bekannt.
Augenzeugen berichteten von dramatischen Szenen: "Wir steckten im Verkehr fest, als wir Hilfe verteilten, plötzlich fühlte es sich an, als würde unser Auto von hinten gerammt, es war so heftig", sagte Sri Laksmi. "Leute in der Straße liefen panisch los und verließen ihre Autos, sie rannten in verschiedene Richtungen mitten im Verkehr." Einige Gebäude in der Nähe stürzten ein.
Ein AFP-Reporter berichtete von Panik unter den Evakuierten in einer Notunterkunft im Norden der Insel. Das Nachbeben ereignete sich laut der USGS während Rettungsorganisationen noch nach Überlebenden in den Trümmern des Erdbebens vom Sonntag suchten. Ein Sprecher des indonesischen Katastrophenschutzes sagte, seit den verheerenden Erdstößen habe die Erde 355 Mal gebebt.
Das Erdbeben vom Sonntag mit einer Stärke von 6,9 löschte nach Angaben von Hilfsorganisationen ganze Dörfer aus. "Nach jüngsten Zahlen sind 319 Menschen tot", sagte Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto. Mindestens 1400 Menschen wurden schwer verletzt, 150.000 Menschen obdachlos. Die Behörden baten um Medizin, Lebensmittel und sauberes Wasser für die Betroffenen. Bereits eine Woche zuvor waren auf Lombok 17 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 ums Leben gekommen.