Panorama

Mariechen erst wieder 2009Schwules Fünkchen muss warten

19.09.2008, 18:12 Uhr

Ein homosexueller Bewerber hat die Wahl zum offiziellen Funkenmariechen bei den Rheinischen Karnevals-Korporationen platzen lassen.

Ein homosexueller Bewerber hat die Wahl zum offiziellen Funkenmariechen bei den Rheinischen Karnevals-Korporationen platzen lassen. Wie die Koblenzer "Rhein-Zeitung" berichtet, wird es beim Dachverband RKK in der kommenden Karnevalssession kein neues Funkenmariechen geben. Bei der nächsten Wahl werden dann auch Männer zugelassen.

Der Verband hatte in seiner Verbandszeitschrift alle weiblichen Bewerberinnen vorgestellt, damit die Leser per Abstimmung drei Mariechen auswählen konnten. Das Foto von "Maria Funk" alias Sven Brinkmann im Mariechenkostüm wurde aber nicht veröffentlicht. Brinkmanns Verein "Koblenzer Narrenbunt" ist einer der mehr als 1000 Mitgliedsvereine im RKK und fragte nach. Schließlich sei die Bewerbung kein Scherz gewesen. Karneval werde bei dem "Verein für Schwule, Lesben und Freunde" genauso ernsthaft und engagiert gefeiert wie in anderen Vereinen auch. Der RKK setzte daraufhin die Wahl aus.

RKK-Präsident Peter Müller wies jeden Verdacht der Diskriminierung zurück. Ein Mann als Mariechen widerspreche aber der Tradition des Verbands - und ein einzelner Mann unter Kandidatinnen habe sogar einen unfairen Vorteil bei der Wahl. Dennoch sollen sich im nächsten Jahr auch Männer als Funkenmariechen bewerben können. "Maria Funk" will dann einen neuen Anlauf nehmen.